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Schadstoffbelastung durch Reparaturmassen

Das Fernsehmagazin "ARD-Ratgeber Wohnen" hat in seiner Januarsendung eine Reihe von Montageschäumen, Schnellspachtelmassen, Reparaturmassen u.ä. unter die Lupe genommen. Ergebnis: Wenn's irgend geht, lieber auf den guten alten Gips zurückgreifen.

Die Redaktion kaufte nach dem Zufallsprinzip verschiedene frei verkäufliche Produkte ein, und zwar:

Decotric decofill, Kunstharzvergütete Spachtelmasse; SFS Stadler besta PROFI 2-Komponenten Holzreparaturmasse; Paul Jaeger GmbH, Jungkeit wassserdicht, Kunstharz; Molto GmbH, Schnell-Spachtel, Kunstharz; J.W. Ostendorf, Genius pro, Malerspachtel, Kunstharz; Henkel, Ceresit, Anschluß-Fuge, Acrylat; Rhodia Elch, Kleben + Dichten, 2 in 1; Rhodia Elch, Dosier Schnellschaum; Knauf Bauprodukte, Wärme- und Schallisolierschaum; BAHAG AG, Probau Aquadicht, Silikon; Faust 2-Komponenten Zargenelementschaum; Arkelveste B.V., Montage Schaum, 1 K, ; Henkel, Assilschaum ; MPG Consulting Budget Acryl.

Bis auf das erstgenannte Produkt "Decofill" wurde keines als empfehlenswert eingestuft. Alle anderen geben beim Verarbeiten und in der nächsten Zeit starke Chemiecocktails an die Umgebung ab, auch nach längerer Zeit sind Emissionen nicht ausgeschlossen.

Gesucht und gefunden hat das Labor des  "Bremer Umweltinstituts"

• Aromaten allgemein
• Styrol
• Halogenierte Kohlenwasserstoffe
• 4,4-Diphenylmethandiisocyanat

Dazu Michael Köhler vom Bremer Umweltinstitut: „Wir haben die Proben auf insgesamt 80 verschiedene Chemikalien untersucht. Wir haben nur bei einer Probe so wenig Chemikalien gefunden, die in die Atemluft übergehen können, dass man diese Probe als empfehlenswert bezeichnen kann. Bei den anderen Proben haben wir deutlich höhere Freisetzungen von Chemikalien gefunden.“

Vor allem Styrol wurde immer wieder nachgewiesen. Einige der Massen sind für Außenanwendungen vorgesehen, daher könnte sich der jeweilige Hersteller natürlich darauf berufen, dass diese Stoffe ja kaum Innenraumbelastungen auslösen können. Es ist jedoch erstens nicht auszuschließen, dass diese schadstoffhaltigen Massen auch innen angewendet werden; zweitens ist nachgewiesen worden, dass auch Dichtmassen aus Dach- und Balkonsanierungen über Fugen eben doch die Innenraumluft belasten können.

Dr. Hermann Kruse vom Umweltbundesamt: „Ob es zu Gesundheitsschäden kommt, hängt davon ab, wie groß die Flächen sind, die Sie mit den Chemikalien behandeln. Es hängt davon ab, wie gut Sie lüften, und davon, wie schnell Sie diesen Raum wieder nutzen. Es handelt sich dabei in der Regel um einen Chemikaliencocktail, der freigesetzt wird von diesen Stoffen und das kann dazu führen, dass man übermäßige Kopfschmerzen bekommt, müde wird, aber dass Sie auch massive Schleimhautreizungen, also Schäden an den Augen, an den Atemwegen haben. Und, was besonders wichtig ist: Es können eben diese Chemikalien Allergien auslösen, die Sie später bei geringen Belastungen immer noch mit sich rumtragen, was dann eben zu einem Dauerschaden führen kann.“

Wenn Sie also nur Löcher in der Wand zuspachteln wollen, sollten Sie das lieber mit dem guten alten Gips tun. Denn der gibt keine Gifte ab, wie mehrere Untersuchungen gezeigt haben. Beim Abdichten von Badewannen sind Silikondichtmassen schadstoffarm und Risse in der Außenwand kann man mit Bitumen dicht bekommen. Auch das gibt keine Schadstoffe in die Innenraumluft ab.

Die einzelnen Ergebnisse des Bremer Umweltinstituts:

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Einschätzung des Gehalts nach oben dargestelltem Bewertungsschema, die Einteilung in Kategorien wurde nach den Angaben auf den Gebinden erstellt.

n.n. = nicht nachgewiesen
MDI = 4,4}-Diphenylmethandiisocyanat
Kat. = Kategorie
Halogen-KW = halogenierte Kohlenwasserstoffe


Folgende Kategorien wurden unterschieden:
Kategorie A: Kunstharzhaltige 1-Komponenten-Spachtelmasse
Kategorie B: Kunstharzhaltige 2-Komponenten-Spachtelmasse
Kategorie C: Dichtungsmassen auf Acrylbasis
Kategorie D: Dichtungsmassen und Isolierschäume auf Polyurethanbasis
Katergorie E: Dichtungsmasse aus Silikonkautschuk
 

Den kompletten Bericht finden Sie unter http://www.wdr.de/tv/ardbauen/.

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