Bundesumweltamt legt Bericht über die Ozonbelastung im Sommer 2000 vor
Zwar gab es im Jahr 2000 in Deutschland im Vergleich zu 1999 wieder häufiger hohe Ozonwerte über 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der Trend der vergangenen zehn Jahre bleibt jedoch ungebrochen: Die Spitzenkonzentrationen des Gesundheitsschädlichen Sommersmogs gehen zurück. Das zeigt der Bericht "Ozonsituation 2000 in der Bundesrepublik Deutschland", den das Umweltbundesamtes jetzt veröffentlichte. Der Bericht dokumentiert die Ozondaten der Monate April bis August des laufenden Jahres. Ausgewertet wurde nach der gültigen Ozon-Richtlinie der Europäischen Union (EU) von 1992 und erstmals gemäß dem Gemeinsamen Standpunkt des EU-Umweltministerrates zu einer neuen, schärferen EU-Ozon-Richtlinie. Sie wird die geltende Ozon-Richtlinie ablösen. Entsprechend der gültigen EU-Ozon-Richtlinie wurden die Überschreitungen der Schwellenwerte von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) sowie 360 µg/m³ als Stundenwerte ausgewertet. Ergebnisse Der Informationsschwellenwert von 180 µg/m³ wurde an 233 der 370 Messstellen in Deutschland überschritten. Es gab insgesamt 600 Überschreitungsfälle der 180 µg/m³ mit insgesamt 1.588 Stunden Dauer, verteilt auf 24 Tage. Der Alarmschwellenwert von 360 µg/m³ wurde wie in den vorangegangenen Jahren nicht erreicht. Neue Ozon-Richtlinie der EU Die Daten des Sommers wurden auch im Hinblick auf eine neue Ozon-Richtlinie der EU analysiert. Während der Informationsschwellenwert unverändert bleiben soll, wird der Alarmschwellenwert in der künftigen Richtlinie von 360 µg/m³ auf 240 µg/m³ herabgesetzt. Ab einer Dauer von drei Stunden sind kurzfristige, wirkungsvolle Maßnahmen zur Senkung der Ozonbelastung zu ergreifen. Im Sommer 2000 gab es in Deutschland nur in einem Fall eine solche, länger als drei Stunden dauernde Überschreitung des Schwellenwertes. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit soll langfristig das Tagesmaximum der über acht Stunden gemittelten Ozonkonzentration den Wert von 120 µg/m³ nicht überschreiten. Der Zielwert lässt eine Ausnahme an 25 Tagen pro Jahr zu. An etwa drei Viertel aller Messstellen in Deutschland ist dieser Zielwert eingehalten worden. |