Es gibt unter den Ausbauplatten auch erstaunliche Neuentwicklungen, die ohne Holzspäne, Gips oder Zement auskommen. Oft handelt es sich - je nach Material - um Ideen, die an das Mittelalterliche Bauen erinnern.
Stroh
Stroh lässt sich durch hohen Druck und Temperatur ohne weitere Zugaben zu recht festen Platten verpressen. Die Steifigkeit des Materials ist nicht so groß wie die von Zement, Gips oder Presspan. Daher müssen die angebotenen Platten dicker sein, um bautechnisch gleichwertige Eigenschaften zu erhalten. Der Nachteil ist das relativ hohe Gewicht. Vorteil ist jedoch, dass sich das Material in jeder Beziehung verhält wie Massivholz. Es kann gebohrt, genagelt und gedübelt werden, ohne dass man den dahinter liegenden Hohlraum zu befürchten hat. Außerdem reicht für den Wandaufbau natürlich eine Platte, bei anderen Systemen sind meist zwei gegenüber angebrachte Platten notwendig.
Lehm
Lehmbauplatten bestehen aus Lehm und Stroh, werden nicht gebrannt und sind daher feuchteregulierend. Sie werden mit Nut und Feder angeboten, sind also leicht zu verarbeiten; aufgrund der eingesetzten Rohstoffe sind ebenso wie bei Strohwänden keine Schadstoffe zu erwarten. Radioaktivität und Schwermetalle sollten jedoch kontrolliert werden.