| | Öko-Haus testet 10 Regale: 0 x empfehlenswert, 5 x eingeschränkt empfehlenswert Mobile Regale in schrillen Farben liegen voll im Trend. Öko-Haus hat deswegen farbige Regale untersuchen lassen und in vielen erhebliche Mengen Formaldehyd nachgewiesen. Die Tester haben in einer Prüfkammer gemessen, wie viel von dem allergieauslösenden und krebsverdächtigen Hilfsstoff aus den Regalen ausgast und die Luft belastet. Das Regal Lio von Ikea war dabei der unrühmliche "Spitzenreiter". Sein Messwert lag mit 0,177 Milligramm pro Kubikmeter Luft (mg/m³) sogar über den seit 1977 als offizieller Richtwert für Raumluft geltenden 0,12 mg/m³. Nur drei Regale gaben so gut wie keine Schadstoffe ab. Regaflex von einer kleinen Hamburger Tischlerei tat sich in der Prüfkammer mit der Abgabe von 1,447 mg/m³ giftiger aromatischer Kohlenwasserstoffe hervor. Diese Menge liegt fast um das Fünffache über den 0,3 mg/m³, die der Blaue Engel vorgibt. Viele Aromaten sind stark giftig; zahlreiche sind Krebs erregend, darunter z.B. Benzol. Halogenorganische Verbindungen wies Öko-Haus in zwei Regalen nach. Viele dieser Substanzen sind schwer abbaubar und reichern sich deshalb in der Umwelt an. Außerdem können sie Allergien auslösen. Ein Problem bringen die verleimten Holzwerkstoffe generell mit sich: Sie haben einen hohen Kunststoff-Anteil. Das ist ökologisch bedenklich, weil kostbare Ressourcen verbraucht werden. Zudem können Plastikoberflächen nicht das Raumklima regulieren, wie geölte oder gewachste Holzoberflächen, indem sie die Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Die gute Nachricht zum Schluss: Eine überhöhte Belastung durch Schwermetalle war bei keinem Regal feststellbar. Tipps - Eine erste Einkaufshilfe bieten der Blaue Engel und das goldenes "M" als Label der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM). Beide Label garantieren die gleichen Mindestanforderungen, wobei die DGM ihre Waren regelmäßig untersuchen lässt, während der "Blaue Engel" nach einmaligem Test vergeben wird.
- Wenn bei Ihnen Atembeschwerden, Hustenreiz, geschwollene Schleimhäute oder häufig Kopfschmerzen auftreten und Sie einen Zusammenhang mit neuen Möbeln vermuten, sollten Sie diese erst einmal in einem wenig genutzten Raum unterbringen.
- Sie können Bohrlöcher und Kanten mit Acryllack oder Lacken auf Naturbasis versiegeln.
- Abzuraten ist von Ammoniak-Begasungen, die früher vereinzelt angeboten wurden. Die Formaldehyd-Konzentration wird durch die chemische Reaktion mit Ammoniak nur für kurze Zeit verringert. Zudem kann Ammoniak Möbel dauerhaft schädigen.
- Schafwoll-Vliese können Formaldehyd chemisch binden. Auch mit Teebeuteln wurden schon gute Erfahrungen gemacht.
- Stehen die Regale bereits längere Zeit in der Wohnung, treten keine Gase mehr aus.
- Bei Rauchern ist die Formaldehydbelastung durch ausgasende Möbel in der Regel zu vernachlässigen. Durch das Rauchen von einer Zigarette werden z.B. etwa 0,07 - 0,1 mg Formaldehyd frei (siehe auch enius-Schadstoffinformation: Tabakrauch).
- Wer ganz sicher gehen will, sollte unbehandelte Massivholzregale kaufen und sie mit lösungsmittelfreien Lasuren oder mit Leinöl streichen.
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