| | Winterschlussverkauf: Viel Chemie in Textilien Verbraucherschützer raten zum kritischen Kleiderkauf Textilien spielen im Schlussverkauf eine besonders große Rolle. Doch die jüngsten Meldungen zu Schadstoffbelasteten Sporttextilien haben viele Verbraucher verunsichert. Die Verbraucherzentrale Bayern sieht darin auch nur die Spitze des Eisberges, denn offenbar hat niemand einen Überblick darüber, welche Chemikalien zur Ausrüstung von Textilien eingesetzt werden. Es fehlen konkrete gesetzliche Bestimmungen zur Zulassung, Kontrolle und Kennzeichnung von Chemikalien in der Textilproduktion. Die Verbraucherschützer raten deshalb nicht nur im Winterschlussverkauf zum kritischen Kleiderkonsum. Skepsis ist angebracht, wenn Bekleidung, mit "Sanitized", "Actifresh", "Sanigard", "Deo-Funktion", "antibakteriell" oder ähnlichem bezeichnet ist. Diese Angaben weisen in jedem Fall auf eine antibaktierelle Ausrüstung hin. Um welche Chemikalien es sich handelt und ob sie möglicherweise gesundheitsschädlich sind, lässt sich nicht sagen. Denn für die Hersteller gibt es weder für diese noch für andere Ausrüstungen eine Deklarationspflicht. Die Verbraucherzentrale rät auch von Kleidungsstücken ab, die Warnhinweise tragen wie "separat waschen", "Farbe blutet aus" oder "Fade out". Meistens sind dies Indizien für eine schlechte Farbechtheit. Das kann nicht nur Probleme beim Waschen geben, sondern schlecht haftende Farbstoffe können über die Haut in den Körper gelangen und beispielsweise Allergien auslösen. Eine gewisse Orientierung bieten verschiedene Labels, die schadstoffgeprüfte Textilien kennzeichnen und von unabhängigen Prüfinstituten vergeben werden. Strengere Kriterien erfüllen Textilien, die nach den Richtlinien des Arbeitskreises Naturtextil hergestellt werden oder mit dem Markenzeichen Naturtextil gekennzeichnet sind. Weitere Informationen rund um das Thema Kleidung liefert der Ratgeber "Betrifft Textilien". Der kleine Einkaufshelfer erklärt Begriffe und Symbole auf Etiketten und beschreibt Trage- und Pflegeeigenschaften verschiedener Materialien. Außerdem gibt er Informationen zu Umtausch und Reklamation sowie eine Checkliste für den Einkauf. Erhältlich ist der Ratgeber zum Preis von fünf Mark in allen Verbraucherberatungsstellen. Zu bestellen ist er für 8,50 DM gegen Rechnung inkl. Versand- und Portokosten bei der Verbraucherzentrale Bayern e.V., Mozartstraße 9, 80336 München (Tel. 089/5398747, Fax 089/537553). Datum: | 4. 2. 2000 | Quelle: | Verbraucherzentrale Bayern |
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