| | Weihrauchdämpfe können zum Gesundheitsrisiko werden Süßlich duftender Weihrauch, der in vielen Kirchen und Glaubensgemeinschaften zu rituellen Zwecken verbrannt wird, kann der Gesundheit schaden. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Taiwan nach der Auswertung von Luftproben. Die Luftschadstoffe können dabei ein höheres Niveau erreichen, als im Straßenverkehr. „Es gibt ein potentielles Krebsrisiko. Wir können aber noch nicht sagen, wie gefährlich es ist. Trotzdem hoffen wir, dass Weihrauch Trost spendet, ohne zugleich körperliche Beschwerden zu verursachen“, sagt Ta Chang Lin von der National Cheng Kung University in Tainan. Wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist berichtet, maßen Lin und sein Team in einem Tempel in Tainan 45-mal höhere Benzo[a]pyren-Konzentrationen als in Wohnungen von Rauchern. Benzo[a]pyren entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material und wird auch mit Kfz-Abgasen freigesetzt. Der Stoff gilt als krebserregend. Die im Tempel gemessenen Konzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) waren 19-mal höher als im Freien und leicht erhöht gegenüber den Messdaten einer Straßenkreuzung. Der Gehalt von Schwebestäuben war im Tempel dreimal so hoch wie im Straßenverkehr und überstieg die in Taiwan festgesetzten Grenzwerte. „Aufgrund des schlechten Luftaustauschs im Tempel und des ständigen Abbrennens von Weihrauch, waren wir von den Ergebnissen nicht überrascht“, sagt Lin. „Die PAK-Konzentration im Tempel hing davon ab, wieviel Besucher pro Tag kamen. Während Zeremonien wurden Hunderte von Weihrauchstäbchen angezündet“. Auch die Sicht litt darunter. Die Forscher befürchten, dass die Gesundheit der Angestellten des Tempels leiden könnte. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, wie sich die hohen Schadstoffmengen auf die menschliche Lunge auswirken.
Datum: | 17. 8. 2001 | Quelle: | BdW/pte | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
|