Infrarot-Sensor erkennt Waldbrände aus dem All Forscher der NASA, der National Oceanic & Atmospheric Administration (NOAA) und der University of Maryland haben gemeinsam ein Programm zur Bekämpfung von Waldbränden entwickelt. Kernstück des so genannten „Rapid Response System“ ist ein Infrarot-Sensor an Bord des NASA-Erdbeobachtungssatelliten Terra. Der Sensor namens MODIS (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) erkennt nicht nur Rauchfahnen, sondern auch einzelne Brandherde aus dem All und übermittelt die Informationen innerhalb von Minuten zur Erde. Brandbekämpfer können die Daten anschließend als so genannte „Active Fire Maps“ in Form von Online-Waldbrandkarten im Internet abrufen. Einzelne Brände lassen sich auf 250 bis 1.000 Meter genau lokalisieren. „Satellitendaten sind sehr wichtig, insbesondere wenn die Rauchentwicklung stark ist und Aufklärungsflugzeuge die Brände wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht mehr erkunden können“, sagte der Wissenschaftler Wei Min Hao vom US-Forest Service. Die Waldbrandkarten ermöglichen es der Feuerwehr erstmals, sich ein übersichtliches Bild der Lage zu verschaffen und Einsatzkräfte an die richtigen Stellen zu verteilen, so Alice Forbes vom US-National Interagency Fire Center. Die Brandbekämpfer können anhand der Online-Karten auch erkennen, in welche Richtung sich das Feuer ausbreitet und welche Hitze es entfaltet. „Das Überwachungssystem entstand als Antwort auf die verheerenden Waldbrände im Westen der USA letztes Jahr und auf die Notwendigkeit, ständig aktuelle Informationen zur Verfügung zu haben“, sagte Chris Justice von der University of Maryland. MODIS gibt den Forschern auch Auskunft über die Erholung des Vegetation nachdem die Brände gelöscht sind. Die Forscher können aus seinen Multispektralbildern erkennen, wie weit das Wachstum von neuen Bäumen bereits fortgeschritten ist. Aktuelle Brandkarten lassen sich im Internet abrufen unter: http://www.fs.fed.us/eng/rsac/fire_maps.html. |