| | Mikroorganismen entsalzen Mauern Mit Hilfe von Mikroorganismen wollen Wissenschaftler der Hochschule Wismar salzbelastete Mauerwerke vor dem Verfall bewahren. Zum einen sollen dafür die für die klassische Entsalzungskompresse verwendeten Materialien durch umweltfreundlichere Textilien ersetzt werden. Zusätzlich wird der Stoff mit nitratabbauenden Mikroorganismen durchsetzt. Nach Möglichkeit soll die Kompresse auch wiederverwendbar sein. Darüber hinaus arbeitet das Verfahren gänzlich zerstörungsfrei und erfordert keine Eingriffe in die Substanz des Mauerwerks. Bei herkömmlichen Verfahren werden zum Teil Chemikalien verwendet, die das Erdreich und damit die Umwelt erheblich belasten. Bislang ist die Methode lediglich im Labor getestet worden. Die Forscher sind jetzt auf der Suche nach geeigneten Gebäuden, um die Kompresse auch in der Praxis zu prüfen. Vor allem Ruinen, Denkmäler und historisch oft wertvolle Objekte, die lange der Witterung ausgesetzt waren und mittlerweile austrocknen, weisen eine hohe Nitratbelastung auf. Die Salze bergen ein immenses Schadenspotenzial. Sie intensivieren die Feuchtigkeitsaufnahme aus der Luft, und durch den ständigen Wechsel von Nässe und Trockenheit zerfressen sie regelrecht die Oberfläche der Mauern. Erkennbar ist dieser Zustand an der fleckigen Struktur des Steins und an den flächigen Salz-Austritten.
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