Sonnencreme soll Hautschäden reparieren Amerikanische Forscher entwickeln eine Creme, die mögliche Hautschäden nach einem ungeschützten Sonnenbad reparieren soll. Die Creme enthält ein Bakterien-Enzym, das fehlerhafte Erbmoleküle ausbessert. In den Städten San Diego und Los Angeles sowie in Jacksonville in Florida wollen Ärzte die Creme demnächst an 600 Menschen testen, berichtet das British Medical Journal in der aktuellen Ausgabe. Die kühl zu lagernde Lotion „Dimericine“ soll laut Forscher keine Nebenwirkungen haben. Die Sonnencreme des New Yorker Biotechnologie-Unternehmens Applied Genetics Incorporated Dermatics soll die Gefahr von Hautkrebs verringern. Dafür nutzen Forscher die bakterielle Substanz mit der wissenschaftlichen Bezeichnung T4 Endonuclease, die in kleinen Fettkügelchen (den genannten Liposomen) eingelagert, tief in die Haut gelangt. Dort wirkt die Substanz Schäden an den Erbmolekülen entgegen, die Sonnenstrahlen an bestimmten Stellen verursachen. Frühere Untersuchungen an allerdings lediglich 30 Patienten haben gezeigt, dass die Creme das Risiko eines bösartigen Basalzellkarzinoms um etwa ein Drittel senkt. Baselzellkarzinome, auch Basaliome genannt, gehören in Mitteleuropa zu den häufigsten Krebsarten. Allein in den USA erleiden 1,3 Mio. Menschen jährlich Hautkrebs ohne Melanombildung. Melanome treten seltener auf, sind allerdings die gefährlichere Krebsform, die zu rund 7.000 Todesfällen pro Jahr in den USA führen. Kritiker warnen allerdings vor allzu großer Euphorie durch eine derartige Creme. Photobiologe Brian Diffey vom Newcastle General Hospital befürchtet, dass die Creme als Alternative zu Sonnenschutzmitteln betrachtet werden könnte.
Datum: | 29. 8. 2001 | Quelle: | pte |
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