Ab heute werden schwefelarme Kraftstoffe steuerlich gefördert
Seit heute steht den Autofahrern an den Tankstellen flächendeckend schwefelarmer Sprit zur Verfügung. Gleichzeitig ist die Mineralölwirtschaft dabei, die bisherigen schwefelreichen Kraftstoffarten aus dem Angebot zu nehmen. Dieser Platzwechsel am Markt ist die erwünschte Folge der steuerlichen Förderung der schwefelarmen Kraftstoffe. Sie werden seit heute gegenüber dem herkömmlichen schwefelreichen Benzin und Diesel um drei Pfennige je Liter besser gestellt. „Nach bleifrei kommt schwefelfrei. Für die Autofahrer ändert sich steuerlich nichts, die Umwelt aber profitiert erheblich: Aus dem Auspuff kommen weniger Schadstoffe. Und die Gesundheitsbelastungen aus dem Straßenverkehr nehmen ab,“ sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Schwefelfreier Kraftstoff bietet zahlreiche Vorteile: Gegenüber den bislang gängigen Benzin- und Dieselsorten wird mit Schwefelfrei bei Katalysatorfahrzeugen eine Senkung von Vorläufersubstanzen für Sommersmog wie Stickoxide und flüchtige Kohlenwasserstoffe von durchschnittlich etwa 40 Prozent erzielt. Auch der Ausstoß an Rußpartikeln sinkt beim Diesel deutlich.
Vor allem jedoch sind die neuen Treibstoffe Voraussetzung für den Einsatz moderner, sparsamer Technik, wie direkt einspritzende Benzinmotoren und Rußfilter bei Dieselmotoren. So stehen u.a. Benzinmotoren vor der Einführung, die 20 Prozent weniger Sprit verbrauchen. „Das 5-Liter-Auto kann damit endlich zum Standard werden,“ sagte Trittin. Er erwarte nun, dass die Automobilbranche ihren Widerstand gegen die Einführung des Partikelfilters beim Diesel aufgebe. Auch für Besitzer älterer Autos gibt es Vorteile. So erhöhen die neuen Kraftstoffe Wirksamkeit und Lebensdauer der Katalysatoren.
Deutschland ist bei der Einführung von schwefelfreiem Sprit Vorreiter in der EU. Nach einem Richtlinien-Entwurf der EU-Kommission sollen die Mitgliedstaaten erst ab Januar 2005 schwefelfreie Otto- und Dieselkraftstoffe flächendeckend zur Verfügung stellen.