Stressige Aufgaben wie das Einhalten eines Abgabetermins können das Immunsystem stärken. Ist Stress jedoch, wie beim Ansehen brutaler Szenen im Fernsehen, passiv zu ertragen, wird das Immunsystem geschwächt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Ohio State University http://www.osu.edu gekommen, die die Auswirkungen von aktiver und passiver Stressbewältigung auf die Abwehrkraft des Körpers untersuchte. Die im Fachmagazin Psychophysiology veröffentlichten Ergebnisse liefern laut den Autoren die bis jetzt stärksten Hinweise darauf, dass bestimmte Stressarten förderlich für die Gesundheit sind. Der leitende Wissenschaftler Jos A. Bosch führte gemeinsam mit Kollegen mehrerer niederländischer Universitäten Tests mit 34 Freiwilligen durch. Die Studenten wurden zwei verschiedenen Stress-Situationen ausgesetzt. In der ersten Situation wurden vorgegebene Inhalte in einem zwölf Minuten dauernden Test abgefragt. In der zweiten Situation mussten die jungen Männer sich ein ebenfalls zwölf Minuten dauerndes blutiges Video über chirurgische Verfahren anschauen. Zur Überprüfung der Auswirkungen der Stress-Situationen auf das Immunsystem untersuchten die Forscher die Konzentration von Abwehrproteinen im Speichel der Teilnehmer. Diese Immunoglobuline spielen eine wesentliche Rolle bei der ersten Abwehr von Krankheitserregern. Die Gedächtnisaufgabe führte zu einem Ansteigen der Konzentration des wichtigen Immunfaktors SIgA. Das Video hatte genau den gegenteiligen Effekt, die SIgA-Werte sanken. Laut Bosch ist damit nachgewiesen, dass der durch den Test verursachte Stress das Immunsystem aktivierte, wogegen das Video zu einer Schwächung führte. Details: http://www.osu.edu/researchnews/archive/acustrs.htm