| | Unbewusste Wahrnehmung bringt Lernerfolg Menschen lernen ständig, auch ohne es zu merken. Dies behauptet der US-Hirnforscher Takeo Watanabe von der Universität Boston http://www.bu.edu . In Versuchen lernten Probanden Dinge, die sie nicht einmal wahrnehmen konnten, so der Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature http://www.nature.com . Die Studie widerspricht somit Argumenten, dass für erfolgreiches Lernen erhöhte Aufmerksamkeit notwendig ist. Die Probanden mussten in Versuchen Buchstaben auf einem Bildschirm betrachten. Die Buchstaben lagen vor einem Hintergrund mit beweglichen Punkten. Das Wesentliche aber bemerkten die Studienteilnehmer nicht: Fünf Prozent dieser Punkte im Hintergrund ließen die Forscher in eine Richtung wandern. Der Anteil der wandernden Punkte war allerdings so gering, dass die Richtung nicht zu erkennen war. Dennoch lernten die Probanden, laufende Punktreihen vor einem chaotischen Hintergrund auszumachen. In einer zweiten Testreihe erkannten sie die Richtung der wandernden Punkten nämlich leichter als "untrainierte" Personen - allerdings nur dann, wenn die Punkte die gleiche Richtung wie in den ersten Versuchen einschlugen. Die Probanden hatten offensichtlich Dinge gelernt, auf die sie sich nicht konzentrierten, die sie nicht wahrnahmen und die völlig unbedeutend waren, folgern die Forscher. Diese Fähigkeit, die in der frühen Menschheitsgeschichte einmal hilfreich gewesen sei, könnte die Menschen heute belasten. "Unwichtige nutzlose Informationen sind nicht ausschließbar", erklärte Robert Stickgold von der Harvard University in Cambridge. Die Forscher befürchten, dass Menschen damit der täglichen Informationsflut schutzlos ausgeliefert sind, da diese nicht einfach abzuschütteln ist. Datum: | 25. 10. 2001 | Quelle: | pte | Autor: | Sandra Standhartinger |
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