Wissenschaftler der University of Missouri-Columbia http://www.missouri.edu wollen mittels so genanntem überkritischen Wassers chemische und biologische Kampfstoffe zerstören. Das Wasser wird bei einem Druck von 250 bar und Temperaturen von 400 bis 600 Grad Celsius in eine überkritische Phase übergeführt. In diesem Zustand verschwinden Unterschiede zwischen Dampf und Flüssigkeit. In der Folge werden zahlreiche organische Verbindungen und Gase gelöst und nach Zusatz von Sauerstoff zu ungefährlichen Stoffen oxidiert. Mehrere Pilotanlagen befinden sich bereits in Betrieb. In den USA beschäftigen sich derzeit zahlreiche Experten mit Technologien zur raschen und sicheren Detektion von Bio-Kampfstoffen. Laut Chemie-Ingenieur Sunggyu Lee von der University of Missouri ist die Technologie imstande, 100 Prozent der Toxine in kontaminierten Regionen zu entfernen. "Übrig bleiben einzig Wasser, Kohlendioxid, Chloride und Phosphate", behauptet Lee. Weiterer Vorteil ist nach Ansicht des Chemie-Ingenieurs, dass gefährliche Materialien nicht mehr vorsortiert werden müssen. Die Ausrüstung sei klein und einfach zu installieren. "Das Verfahren ist sowohl bei Toxinen als auch bei verunreinigten Materialien anwendbar. Es können sowohl kontaminierte Böden als auch Kleidungsstücke behandelt werden", ergänzte Lee. Die durch den Prozess generierte Wärme sei größtenteils für die Reaktion wiederverwertbar. Der Forscher rechnet bei der Entwicklung eines Prototyps mit Produktionskosten von 500.000 Dollar für die mobile Einheit.