| | Energiekosten sparen im Altbau Modernste Brennwert-Heiztechnik auch für ältere Häuser sinnvoll! Die ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch weist darauf hin, dass zum 1. November 2001 die erste Übergangsfrist der neuen Bundesimmissionsschutzverordnung abläuft. Damit verschärfen sich die Abgasverlustgrenzwerte für Heizungen, und viele alte Anlagen müssen außer Betrieb genommen werden. In den nächsten drei Jahren rechnet die ASUE mit mindestens 1,5 Millionen Heizungsanlagen, die in Deutschland aufgrund dieser Bestimmungen ausgetauscht werden müssen.
Bei der Erneuerung bietet sich der Einsatz von Heizungsanlagen mit Gas-Brennwerttechnik an. Brennwerttechnik bedeutet, dass zusätzlich zur Verbrennungsenergie auch die Wärme im Abgas genutzt wird. Heute arbeitet schon rund jede dritte neue Gasheizung nach diesem Prinzip, und es könnten noch viel mehr sein, wie die ASUE betont. Denn nicht nur in Neubauten mit niedrigen Heizungstemperaturen kann die Brennwerttechnik sinnvoll eingesetzt werden, sondern auch im Altbau, also bei der Heizungssanierung. Durch den Ersatz einer alten Heizungsanlage durch eine moderne Brennwertanlage lassen sich bis zu 40 Prozent Heizenergie und Kosten sparen.
Die Modernisierung der Heizungsanlage ist die wirtschaftlichste Möglichkeit, um Energiekosten in einem älteren Haus zu sparen. Um etwa in einem Reihenhaus jährlich einen Liter Heizöl einzusparen, muss der Besitzer einer Studie der Technischen Universität Dresden zufolge zwölf Mark in die Fenstererneuerung stecken. Bereits deutlich günstiger kommt das Energiesparen beim Aufbringen eines Dämmputzes auf die Fassade: Hier liegen die Aufwendungen bei 68 Pfennig pro eingespartem Liter. Tauscht man dagegen eine veraltete Heizungsanlage gegen einen modernen Wärmeerzeuger, am besten einen Gas-Brennwertkessel, dann beträgt nach Berechnungen der Dresdner Universität der finanzielle Aufwand nur noch sechs Pfennig oder weniger. In der überwiegenden Anzahl der Altbauten können sinnvoll Gas-Brennwertgeräte eingesetzt werden können, so die ASUE. Dabei sind jedoch einige Aspekte von besonderer Bedeutung: Ideal für die Brennwertechnik sind Niedertemperatur-heizsysteme mit Vorlauf-/Rücklauftemperaturen von z. B. 40/30 °C. Je niedriger die Rücklauftemperatur ist, umso mehr Wasserdampf kondensiert aus dem Abgas und umso mehr Wärmeenergie kann dadurch zusätzlich für die Heizung gewonnen werden. Bei alten Heizungsanlagen sollten die Rücklauftemperaturen auf maximal 60 °C begrenzt werden. Bei 75/60 °C findet immer noch zu 90 % ein kondensierender Betrieb statt! - Alte Heizungsanlagen sind oft überdimensioniert und wurden oft nur im Teillastbereich genutzt. Sie können deshalb in der Regel problemlos als Niedertemperaturheizung betrieben werden und sind damit für die Brennwertnutzung geeignet. Eine Vergrößerung der Heizkörper ist dann nicht erforderlich.
- Geringe Pumpenleistungen mit regelbaren Pumpen sind bei der Heizungserneuerung zu bevorzugen. Dadurch wird die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf erhöht, was sich positiv auf die Brennwertnutzung auswirkt.
- Um eine Anhebung der Rücklauftemperatur zu vermeiden, sollten 4-Wege-Mischer in Anlagen mit Brennwertnutzung nicht verwendet werden. Als Alternative können 3-Wege-Mischer zum Einsatz kommen. So wird Rücklaufwasser direkt dem Vorlauf beigemischt, ohne die Kesselrücklauftemperatur anzuheben.
- Bei der Heizungserneuerung ist oft auch der Schornstein sanierungsbedürftig. Da bei Ersatz einer alten (überdimensionierten) Heizung durch eine neue Gas-Brennwertheizung der Abgasstrom deutlich reduziert wird, genügt es, eine Abgasleitung mit dem ausreichenden geringeren Querschnitt einfach in den alten Schornstein einzuziehen. Hierfür gibt es fertige Systeme, die oft zusammen mit dem Brennwertkessel angeboten werden. Die Installation einer solchen Abgasleitung ist einfach zu realisieren und deutlich kostengünstiger als eine komplette Schornsteinsanierung.
Bei Beachtung der Randbedingungen können auch in den allermeisten Altbauten sinnvoll Brennnwertheizungsanlagen eingesetzt werden. Eventuelle zusätzlich notwendige Investitionen - etwa in eine neue Pumpe oder eine neue Abgasleitung - rechnen sich durch die erzielbare Energieeinsparung schnell. Informationen erhält man beim Installateur oder bei der Energieberatung des Gasversorgungsunternehmens vor Ort.
Datum: | 7. 11. 2001 | Quelle: | ASUE | Autor: | ASUE |
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