| | Radiofrequenz-Therapie wirkt gegen Sodbrennen Medizinische Hochschule Hannover untersucht Verfahren in Langzeit-Studie
Die endoskopische Radiofrequenz-Therapie könnte eine Alternative zu der bisher medikamentösen Behandlung bei Sodbrennen sein. Die ersten Ergebnisse sind laut Medizinern der Abteilung Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), wo das Verfahren derzeit getestet wird, vielversprechend. Die Behandlung führte bei den meisten der bisher 25 behandelten Patienten zu einer langfristigen Beschwerdefreiheit. Entwickelt wurde die Therapie von einem kalifornischen Unternehmen.
Die Radiofrequenz-Therapie ist ein endoskopisch kontrolliertesVerfahren. Zunächst dient eine Magenspiegelung dazu, sich ein genaues Bild über den Zustand zu machen. Anschließend wird ein biegsamer Schlauch in die Speiseröhre geschoben. Am unteren Ende des Schlauches befindet sich ein aufblasbarer Ballon. Er wird genau am Übergang von der Speiseröhre zum Magen aufgepumpt, so dass er rundherum an der Speiseröhrenwand anliegt. Danach werden vier kleine Nadeln ausgefahren, die die Radiofrequenz-Energie auf das Gewebeübertragen - vergleichbar mit einer leichten Erwärmung, jedoch ohne dass Zellen zugrunde gehen. Dies wird in kurzen Abständen auf mehreren Höhen wiederholt. Die Behandlung dauert rund 40 Minuten.
Das Verfahren wirkt, indem zugeführte Energie die Speiseröhrenwand anregt, neues Bindegewebe zu bilden. Dadurch engt sich der Raum im Speiseröhren-Magen-Übergang von innen ein. Gleichzeitig werden Nervenenden stillgelegt, die sonst durch kleine spontane Impulse immer wieder dazu führen, dass sich der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen öffnet. Die möglichen Komplikationen sollen denen einer normalen Magenspiegelung entsprechen. Nach der Therapie müssen die gewohnten Medikamente acht Wochen lang weiter eingenommen werden, damit das neue Bindegewebe ausreichend Zeit hat sich zu bilden. Nach acht Wochen können diese abgesetzt werden. Im Rahmen der Beobachtung werden die Patienten, die mit dem Radiofrequenz-Verfahren behandelt wurden, mindestens ein Jahr lang betreut. Sollten die Ergebnisse nach Abschluss der Untersuchungen auch weiterhin positiv sein, könnte das Verfahren regulär in der Therapie des Sodbrennens eingesetzt werden.
Datum: | 14. 1. 2001 | Quelle: | pte | Autor: | pte |
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