| | Angriff auf Mieter-Nerven: Das „Schwarze Wände“-Phänomen So sieht der Albtaum in der Wohnung aus: Auf Wänden und Tapeten zeigen sich schwarze Flecken und rußige Schlieren. Schränke und Gardinen, selbst der Teppichboden und andere Einrichtungsgegenstände sind binnen weniger Tage grau bis schwarz. Die dunklen Flächen verschmieren wie ein Ölfilm, lassen sich nur mit größter Mühe entfernen und "wachsen" binnen weniger Tage wieder nach. Das beschriebene Phänomen heißt in der Fachsprache "Fogging" und ist in seinen Ursachen bis heute noch nicht abschließend aufgeklärt. Besonders häufig wird es während der Heizperiode in den Wintermonaten beobachtet, wenn in der Wohnung umfangreicheren Renovierungsarbeiten erfolgten. Die Beläge haben normalerweise nichts mit dem Ruß von Kaminen, Kerzen oder mit Tabakrauch zu tun, denn sie treten auch dort auf, wo diese Gegebenheiten nicht vorhanden sind.
Offensichtlich gibt es jedoch eine Reihe von begünstigenden Faktoren für das Auftreten des schmierigen Schwarzstaubes:
- Die Wohnräume sind neu gebaut oder kürzlich saniert bzw. renoviert worden.
- Die Wohnung wurde wenig gelüftet oder nicht dauerhaft bewohnt.
- Es gibt relativ viele Einrichtungsgegenstände, die sich elektrostatisch aufladen können, z.B. Kunststoffmöbel und -tapeten, Synthetikgardinen und -teppiche oder Bildschirm-Flächen.
- Die durch die Heiztätigkeit insbesondere von Heizkörpern verursachte erhöhte Thermik im Raum begünstigt schließlich die Ausbreitung des Schwarzstaubes.
Nach heutiger Erkenntnis wird ein allgemeines Gesundheitsrisiko durch Fogging nicht abgeleitet. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Schwarzstaub insbesondere Beschwerden bei jenen Menschen hervorrufen kann, die an Atemwegserkrankungen oder Allergien leiden. Sollte das Fogging-Phänomen auch bei Ihnen auftreten, ist folgendes ratsam: - Entfernen Sie mögliche Fogging-Quellen, in erster Linie Kunststoff- und Schaumtapeten, Synthetikteppiche und -oberflächen. Vermeiden Sie vorübergehend auch Kerzen und Öllampen.
- Heizen Sie ordentlich und lüften Sie reichlich.
- Bei umfangreichen Schwarzstaubablagerungen an Decken und Wänden sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen. Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Gebäudeschäden können am ehesten die Ursachen bestimmen und ein Sanierungskonzept erarbeiten.
Datum: | 26. 3. 2001 | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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