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Schwarzer Kunststoff bindet Umweltgift Dioxin

Material bringt Vorteil als Bauteil in Abgasreinigungs-Systemen von Verbrennungsanlagen

 
Quelle: Forschungszentrum Karlsruhe
Karlsruhe (pte, 13. Sep 2002 11:34) - Am Forschungszentrums Karlsruhe http://www.fzk.de/ ist ein Material entwickelt worden, das Umweltgifte bindet. Die Neuentwicklung soll die Anlagerung von Dioxinen an die Oberfläche von Kunststoffen in der Rauchgasreinigung von Verbrennungsanlagen unterbinden. In der Rauchgasreinigung von Verbrennungsanlagen bestehen die Komponenten meistens aus dem Kunststoff Polypropylen. An dieses lagert sich Dioxin aus dem Rauchgas an, löst sich bei einer geringfügigen Temperaturerhöhung wieder von der Oberfläche ab und gelangt ins Abgas zurück. Der schwarze Kunststoff soll diesen so genannten "Memory-Effekt" verhindern.

Dafür wird das ursprünglich weiße Polypropylen mit Kohlenstoff-Partikeln vermischt. In dem nun schwarzen Kunststoff werden die Dioxine stärker gebunden, was die Freisetzung bei verfahrensbedingten Temperaturschwankungen verhindert. "Gerade die giftigsten Substanzen werden bei einer Temperaturerhöhung von Polypropylen am ehesten wieder freigesetzt", erläutere Siegfried Kreisz, der das Projekt am Institut für Technische Chemie des Forschungszentrums Karlsruhe leitet. "Um die Überschreitung von Grenzwerten zu vermeiden, muss die Rauchgasreinigung bislang nachgerüstet werden, was die Komplexität und die Kosten der Verfahren erhöht." Der Vorteil von Polypropylen ist laut Entwicklern, dass es sich um einen korrosionsbeständigen, handelsüblichen und preiswerten Kunststoff handelt, der sich aufgrund dieser Eigenschaften als ideales Konstruktionsmaterial für Bauteile in Abgasreinigungs-Systemen von Verbrennungsanlagen eignet.

Nach umfassenden Versuchen im Labor wurde das mit Kohlenstoff vermischte Polypropylen bereits in großtechnischem Maßstab eingesetzt. An einer Hausmüllverbrennungsanlage wurde die Praxis-Tauglichkeit der Neuentwicklung bewiesen. Der Versuch in Kooperation mit der schwedischen Firma Götaverken Miljö AB, einem Lizenzpartner des Forschungszentrums, läuft seit einem Jahr. Inzwischen wurden drei weitere Anlagen mit solchen Füllkörpern ausgerüstet.

Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Mrd. Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Insgesamt forschen 24.000 Mitarbeiter in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.

 
Datum:13.09.2002
Quelle:pte
Autor:pte




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