Bei den Männern fallen die Sterblichkeitszahlen bei Lungenkrebs in den meisten EU Ländern. Diese Ergebnisse gelten auch für alle neuen Mitgliedstaaten aus Mittel- und Osteuropa. Die Anzahl der Todesfälle bei Frauen steigt weiter an. Zu diesem Ergebnis ist einer Studie eines Teams um Joanna Didkowska vom Cancer Centre - Institute of Oncology und Ann McNeill vom University College London gekommen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der aktuellen Nummer des British Medical Journal http://www.bmj.com veröffentlicht.
Das Rauchen bleibt Europas häufigste einzelne Ursache von vermeidbaren Todesfällen. Krankheiten, die mit dem Rauchen in Zusammenhang stehen, verursachen in der EU jährlich 650.000 Todesfälle. Die Wissenschafter berechneten die Sterblichkeit bei Lungenkrebs in den 15 ursprünglichen Mitgliedstaaten und den neuen Mitgliedsländern. Diese Zahlen liefern wichtige Hinweise auf den Einfluss des Rauches auf die Bevölkerung. Besonders berücksichtigt wurden die 35 bis 54jährigen. In dieser Altersgruppe werden 80 bis 90 Prozent der Todesfälle durch das Rauchen verursacht. Es zeigte sich, dass in den meisten Mitgliedstaaten weniger Männer an Lungenkrebs sterben. Nur in Protugal, Griechenland, Spanien und Frankreich gibt es keine Anzeichen auf einen Rückgang der Sterblichkeit.
Die Sterblichkeit der Frauen steigt im Gegensatz dazu in den meisten EU Ländern weiter an. Ausnahmen sind Großbritannien und bis zu einem gewissen Grad auch Irland und Dänemark. Die größten Steigerungen konnten in Frankreich, Spanien und Ungarn verzeichnet werden. Die Anzahl der Todesfälle bei ungarischen Frauen überstieg jene der Frauen in allen anderen Mitgliedstaaten und jene der Männer in mehr als der Hälfte der Staaten. Die Werte der ungarischen Frauen spiegeln auch jene der ungarischen Männer. Die Verfasser der Studie nehmen an, dass Produktveränderungen zu der Verringerung der Todesfälle bei jungen Männern beigetragen haben. In Polen sank zum Beispiel die Teermenge zwischen 1984 und 1999 um mehr als die Hälfte. Die Lungenkrebserkrankungen bei Frauen weisen kein konsistentes Muster auf, das jenem der Männer entsprechen würde.