| | Schädliches TBT auch im Tiefkühlfisch In fünf Schlemmer-Filets hat das von Öko-Test beauftragte Labor Zinnorganische Verbindungen nachgewiesen. Unter ihnen ist auch das besonders gefährliche Tributylzinn (TBT). Es wird als Schutzanstrich für Schiffe verwendet, gelangt so ins Meer und über die Nahrungskette in die Fische. Zwar sind die von den Labors gefundenen Werte gering. So ist bei TBT der Höchstwert 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm. Die Summe aller zinnorganischen Verbindungen beträgt bei den belasteten Fischen ein bis 2,1 Mikrogramm pro Kilo. Doch diese Stoffe sind in jedem Fall eine unnötige gesundheitliche Belastung - zumal acht Schlemmer-Filets frei davon sind.
Weitere giftige Substanzen haben die beauftragten Labors kaum gefunden. Fische weisen zwar von Natur aus vergleichsweise hohe Mengen des giftigen Arsens auf, doch sie liegen in einer für Menschen harmlosen Verbindung vor. Auch wegen des nachgewiesenen Quecksilbers wertete Öko-Test nicht ab. Die Mengen liegen weit unter dem gesetzlichen Grenzwert und Fische nehmen im verschmutzten Ozean nun einmal Spuren des Nervengifts auf. Das in zwei Proben gefundene Chrom stammt dagegen wohl aus dem Edelstahl der Fischfabriken - überflüssig, aber unbedenklich.
Kurioser ist die Herkunft der geringen Pestizidspuren. Malathion und Pirimiphos-methyl kommen als typische Pflanzenschutzmittel kaum aus dem Fisch. Aller Wahrscheinlichkeit waren sie in der Bordelaise-Auflage.
Ekeln muss sich diesmal niemand: Larven des Heringswurms, so genannte Nematoden, schreckten immer wieder die deutschen Fischkäufer, seit sie vor 13 Jahren überlebensgroß im Fernsehen präsentiert wurden. Doch in den Schlemmer-Filets hat Öko-Test keine gefunden. Auch Fischabfälle, so genanntes Fischmus, war nicht vorhanden. Nicht einmal eine Gräte ist uns untergekommen.
Was tun? Fische enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie leicht verdauliches Eiweiß und zählen daher zu den wertvollsten tierischen Lebensmitteln. Ernährungsexperten empfehlen ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche. Vor allem Fisch in Tomatensauce ist jedoch zum Teil mit TBT belastet. Die Analyseergebnisse von ÖKO-TEST können helfen, stärker belasteten Fisch zu vermeiden. Sicherheit geben aber auch sie nicht. Der Blick auf das Haltbarkeitsdatum sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Selten, aber immer wieder mal finden Kontrolleure überlagerte Produkte.
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