Giftziegel Behörden fördern Steine des Anstoßes Bundesdeutsche Ziegeleien verbacken seit Jahren in großen Mengen giftigen Sondermüll. Eine Vorreiterrolle spielt dabei das Land Baden-Württemberg. Dort haben 15 Betriebe unter Begleitung der Landesanstalt für Umweltschutz in Karlsruhe Sondermüll in Backsteine gebrannt - unter anderem Galvanikschlämme, Säureteer und Filterstäube. Manche Beimischungen wurden aufgegeben, nachdem die belasteten Ziegel bei 24-Stunden-Tests in Wasser gefährlich viel Schwermetall abgegeben hatten. Unter Experten gelten die Tests aber als ungeeignet, weil sie keine Aussagen über Langzeitfolgen zulassen. Dennoch werden den Steinen weiterhin schadstoffhaltige Metallhydroxidschlämme, Gießerei-Altsände, Kraftwerks- und Hochofenschlacke sowie schwermetallhaltige Braunkohlenflugasche beigemischt. Gegenwärtig betreut das Umweltbundesamt in Berlin ein Versuchsprogramm der Universität Clausthal-Zellerfeld, das die "Verwendung eines möglichst hohen Anteils von Haushaltsmüll" bei der Ziegelherstellung vorsieht. Den Herstellern von Leichtziegeln wiederum machen giftige Abgase zu schaffen. Das zum Bilden der feinen Poren benutzte Styropor etwa verursacht beim Brennvorgang krebserregende Benzol-Emissionen."
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