| | PlusMinus-Bericht: Giftige PAKs im Leitungswasser (mdr) Das Fernsehmagazin PlusMinus berichtet in seiner Sendung vom 19.09.2000 von geheimen Untersuchungsberichten über PAKs in öffentlichem Trinkwasser. PAKs (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sind giftige, zum Teil krebserzeugende Stoffe, die in Ruß und Teer vorkommen und bei der Verbrennung von Fett entstehen. (Deshalb kann auch Gegrilltes schädlich sein). Ursache sind laut dem Bericht Trinkwasserrohre, die in den 60er und 70er Jahren mit Teer gegen Rost geschützt und abgedichtet wurden. Diese Teerschicht gibt im Laufe der Zeit kontinuierlich PAKs an das durchströmende Wasser ab. In einigen Gemeinden sollen laut PlusMinus durch die Belastung erhöhte Krebsraten möglich sein. Betroffen sind dabei nur die alten Bundesländer, in der DDR wurde Teer im Wasserleitungsbau nicht eingesetzt. Da nicht klar ist, in welchen Ortsnetzen die Belastungen besonders hoch sind, sind nun bei vielen Wasserversorgern fieberhafte Proben-Aktionen angelaufen. Bereits am 21.09. konnten viele Versorger Entwarnung geben, darunter z.B. Konstanz, Frankfurt und Köln.
Interessanter Nebenschauplatz: Ebenfalls am 21.09. hat das ESWE (Wiesbaden) entwarnt "keine Teerrohre im Versorgungsgebiet." Am 25.09.00 wurde dann doch eingeräumt, dass 60 bis 70 der insgesamt 800 Kilometer Wasserleitung in Wiesbaden noch aus teerbeschichteten Rohren bestehen könnten. Ausserdem wurden bei einer Untersuchungsreihe 1994 und 1995 PAK-Konzentrationen festgestellt, die über dem Grenzwert von 0,2 Mikrogramm pro Liter Wasser lagen. Die Versorger betonen jedoch, dass der Versuch bei erhöhtem Druck gefahren wurde und diese Bedingungen im Normalbetrieb nicht auftreten könnten. Darüber hinaus wird bestritten, dass oral aufgenommene PAK schädlich seien. Hier erfährt das Wasserwerk jedoch deutlichen Gegenwind vom zuständigen Gesundheitsamt: Wenn ein eindeutiger Grenzwert vorhanden ist, dann sei auch von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen.
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