Kinderhochstühle nicht immer empfehlenswert Viele Kinderhochstühle kippeln, sind unbequem oder mit Schadstoffen belastet. Von Sitzkomfort und Sicherheit kann keine Rede sein. Die STIFTUNG WARENTEST hat 15 Kinderhochstühle getestet: siebenmal lautete das Urteil "mangelhaft". In zwei Stühlen wurde sogar Formaldehyd gefunden. Stühle für die Kleinsten sind meist Kompromisse: Weil die Kinder schnell wachsen, reicht ein Stuhl eigentlich nicht aus. Die STIFTUNG WARENTEST empfiehlt deshalb Hochstühle, die mitwachsen: Sitzfläche und Rückenlehne sollten sich an die Körpergröße anpassen lassen. Das Kind sitzt bequem, wenn es die Füße aufstellen kann und die Beine abgestützt werden. Die Auswahl an guten Kinderhochstühlen ist klein. Nur zwei Modelle konnten überzeugen, alle anderen Produkte haben Schwächen im Detail. Einige Stühle sind noch nicht einmal auf eine Körpergröße richtig abgestimmt. Die STIFTUNG WARENTEST prüfte die Ergonomie mit verschiedenen Maßpuppen und setzte auch Sonderzubehör - wie Sitzverkleinerer - ein. Die meisten Einsätze erwiesen sich als untauglich: Die Rückenpolster sind zu dünn, die Sitzfläche wird eingeengt, nicht aber verkürzt. Zwei Kinderhochstühle enthielten giftiges Formaldehyd und katapultierten sich damit aus dem Rennen. Der Hauck Alpha wäre ohne die Schadstoffbelastung ein guter Stuhl. Der bauähnliche Roba Sit-Up patzte dagegen auch in puncto Sicherheit: Das Kind kann den Schrittgurt öffnen und aus dem Stuhl fallen. Ebenfalls ein Risiko: Die Rollen am Chicco Mamma und am Peg Pereggo. Sind sie nicht arretiert, lässt sich der Stuhl selbst von Kindern verschieben und möglicherweise umkippen. Enttäuscht haben vor allem die Stuhl-und-Tisch-Kombinationen: Viele sind wacklig oder unsauber verarbeitet. Universell einsetzbar sollen sie sein: Ineinandergesteckt als Hochsitz, separat als Stuhl, Tisch oder Spielmöbel. Nachteil der Tausendsassas: Sie erfüllen keine der Funktionen perfekt.
Datum: | 8. 10. 2000 | Quelle: | Stiftung Warentest |
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