| | Auch Zimmerpflanzen spüren den Winter Bei vorwinterlichem Schmuddelwetter machen wir es uns im Wohnzimmer gemütlich, bei einer Tasse Tee und schöner Musik. Jetzt sollten Sie aber auch an Ihre Zimmerpflanzen denken, denn für die kann die Winterzeit Stress bedeuten, wenn die veränderten Bedingungen bei der Pflege nicht berücksichtigt werden. Durch die tieferstehende Sonne und die kürzeren Tage bekommen die Pflanzen weniger Licht. Fensterferne Standorte sind jetzt möglicherweise auch für Schattenpflanzen zu dunkel. Besonders die allseits beliebten Gummibaum-Arten sind gefährdet, da sie ohnehin viel Licht brauchen. Für viele Pflanzen bedeutet abnehmendes Licht den Beginn der Winterpause, in der sie kühler stehen wollen und weniger Wasser und keinen oder nur wenig Dünger brauchen. Das sind z. B.: Kamelie, 6-8°C, möglichst nicht über 12°C Glockenblume, ca. 10°C Klivie, nicht über 12°C Hibiskus, ca. 15°C Topfhortensie, ca. 10°C Fleissges Lieschen, 12-15°C Jasmin, unter 10°C da sonst keine Blütenbildung Kalanchoe, ca. 15°C Brautmyrte und Südseemyrte, 4-10°C Hornklee, unter 10°C Korallenmoos, 12-15°C Passionsblume, ca. 15°C Edelpelargonie, 10-15°C Azalee, ca. 5°C Topfrose, unter 10°C Nachtschatten, 10-15°C Tillandsie, 10-15°C Schönmalve, 12-14°C Zimmertanne, ca. 10°C Dickblatt, ca. 10°C Zimmerzypresse, 5-10°C Palmfarn, 12-15°C die meisten Kakteen, 5-10°C Echeverie, 5-10°C u. a. Bei Blütenpflanzen ist eine Winterpause oft die Voraussetzung für die Knospenbildung oder unterstützt diese zumindest. Auch Kakteen müssen in der Regel von Oktober bis März bei 5 bis 10°C überwintern, damit sie im Frühjahr ihre Blütenpracht entfalten. Bei diesen Temperaturen dürfen sie nicht gegossen werden. Allerdings brauchen sie weiterhin viel Licht. Wenn Sie noch Ihren Weihnachtsstern vom letzten Jahr haben, müssen Sie jetzt dafür sorgen, dass er seine Hochblätter wieder einfärbt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie ihn nach der Blüte im Frühjahr radikal auf 15-20 cm zurückgeschnitten haben. Als Kurztagspflanze muss der Weihnachtsstern ab Oktober vier bis sechs Wochen lang täglich mindestens 12 Stunden in völliger Dunkelheit verbringen, damit er sich wieder färbt. Selbst Lampenlicht oder Straßenbeleuchtung unterbrechen diese Dunkelphase. Am besten Sie stülpen einen Eimer oder Karton über die Pflanze. Tipps: - Informieren Sie sich über die Vorlieben Ihrer Zimmerpflanzen im Winter, z. B. mit einem guten Fachbuch.
- Prüfen Sie den Standort jeder Pflanze hinsichtlich des benötigten Lichtes und der Temperatur und ändern Sie ihn gegebenenfalls. Grundsätzlich gilt: Je höher die Temperatur, umso mehr Licht wird benötigt; je niedriger die Temperatur umso weniger Wasser braucht die Pflanze.
- Kontrollieren Sie alle Zimmerpflanzen regelmäßig auf ungebetene Gäste. Viele Schädlinge lieben trocken Heizungsluft, z. B. Spinnmilben oder Schildläuse. Versuchen Sie bei Schädlingsbefall erst Bekämpfungsmethoden ohne Gift, bevor Sie zur chemischen Keule greifen.
Datum: | 2. 11. 2000 | Autor: | Wieland Welsch / enius |
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