Bambus als Parkett-Rohstoff im Trend Bambusparkett gilt als neuer Trend im Bodenbelagssektor und erobert seit der Markteinführung vor einigen Jahren die Herzen von Bauherren und Renovierern. Funktionalität, Ästhetik und Qualität ergänzen sich bei diesem Parkettboden in einem ausgewogenen Verhältnis. Grundlegend für diesen Erfolg sind die erstaunlichen ökologischen und technischen Eigenschaften von Bambus. In Asien ist Bambus schon seit Jahrtausenden fester kultureller Bestandteil und hat sich in fast allen Lebensbereichen etabliert. Seine ausnahmslos günstigen Materialeigenschaften, wie beispielsweise geringes Gewicht, hohe Belastbarkeit auf Druck, Zug und Biegung, sowie seine relativ leichte Verarbeitungsfähigkeit empfehlen ihn geradezu als Baustoff. Die hervorragenden Materialeigenschaften werden in fernöstlichen Regionen auch zur Herstellung von Baugerüsten bei Hochhauskonstruktionen oder einfachen Brückenkonstruktionen genutzt. Sogar die chinesische Flugzeugindustrie behalf sich während des Zweiten Weltkrieges in Ermangelung geeigneter Leichtmetalle mit speziell verarbeiteten Bambuselementen, die man als einzelne Lamellen mühsam aus den Stämmen gewann, um sie anschließend unter hohem Pressdruck miteinander zu verbinden. Nach einem ähnlichen Verfahren wird heute das Bambusparkett gefertigt. Die Stämme werden nun in etwa 1 – 1,5 m lange Abschnitte geteilt, anschließend in ca. 5 mm dicke Lamellen geschnitten, zu Platten zusammengefügt und dann dreischichtig unter Einsatz von Kunstharzleim verpresst. Die so entstandenen Rohlinge werden anschließend noch endbehandelt. Die Botaniker ordnen Bambus den Gräsern zu. Nach chemischen Gesichtspunkten ist es jedoch eine Holzart, da des zu etwa 70 Prozent aus Cellulose und zu 25 Prozent aus Lignin besteht. Bambus verfügt aufgrund des schnellen Wachstums über eine außerordentlich positive ökologische Bilanz. Der Stamm der für die Parkettproduktion verwendeten Art Phyllostachys Pubescens wächst pro Tag bis zu 30 Zentimeter – eine enorme Produktion an Biomasse, die ein Vielfaches der einheimischen Hartholze erreicht. Nach wenigen Monaten ist der Stamm ausgewachsen und beginnt zu verholzen. Nach knapp vier bis fünf Jahren werden die "reifen" Stämme geschlagen, von denen aber nur die geraden Mittelstücke verwendet werden. Binnen 35 Jahren kann eine einzige Bambuspflanze bis zu 15 Kilometer verwertbare Stämme hervorbringen. Mit einer Oberflächenhärte von durchschnittlich 4,0 kp/mm² nehmen die Bambusparkettelemente einen vorderen Platz unter den Harthölzern ein (im Vergleich dazu Eiche: 3,4 kg/mm²). Zudem weist das Parkett unter anderem aufgrund der charakteristischen sehr dichten Zellstruktur von Bambus geringe Schwind- und Quellmaße auf. In seiner Maserung unterscheidet sich Bambusparkett deutlich von üblichen Parkettarten und setzt so neue optische Akzente. Unterschieden wird zwischen ungedämpftem (leicht gelblichem) und gedämpftem (leicht bräunlichem) Material. Der wohl einzige Nachteil von Bambusparkett ist der Preis mit ca. 100 - 120 DM pro Quadratmeter. Datum: | 2. 11. 2000 | Quelle: | IDOWA-Online / Chamer Zeitung |
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