Heuschnupfenbehandlung am besten im Winter Viele Allergiker sind in den Wintermonaten froh, die Krankheit für eine Zeit vergessen zu können. Die Behandlung von Heuschnupfen und anderen Allergien wird jedoch am besten in einer beschwerdefreien Zeit angegangen. Denn nur in dieser Zeit sind sichere Diagnosen möglich. Für Sommerblüher-Allergiker (v.a. Gräser) ist im November/Dezember die richtige Zeit, und bei Frühblühern (z.B. Hasel und Erle) sollte noch früher begonnen werden. Möglich ist zum einen eine Kurz-Immunisierung. Dabei erhält der Patient vier oder sieben Spritzen, die ihn vor den schlimmsten Symptomen bewahren, sobald die Pollen wieder da sind. Die Alternative ist eine Langzeit-Immunisierung, die sich zumeist über drei Jahre erstreckt. Hier gibt es Behandlungserfolge von etwa 70 %. Akute Beschwerden im Sommer lassen sich zwar gut mit Antihistaminika und kortikoidhaltigen Sprays bekämpfen. Eine Dauerlösung ist das aber nicht: Da die Ursache nicht behandelt wird, kann sich die Allergie unter Umständen quasi unbemerkt verschlimmern und von der Nase auf die Bronchien übergehen. Die Immunisierung (Hypo-Sensibiliserung) beruht auf der Behandlung mit gereinigten Allergenen. Zuvor muss über geeignete Tests herausgefunden werden, welche Allergene genau die Beschwerden verursachen. Bei einer Langzeittherapie muss der Patient wöchentlich eine Spritze über sich ergehen lassen. Nach jeder Spritze muss man eine halbe Stunde in der Praxis bleiben, da die Gefahr einer Überreaktion (anaphylaktischer Schock) besteht. Im Ernstfall kann es zu Kreislauf- und Atemproblemen kommen. Drei Monate lang wird die Dosis gesteigert, dann werden die Spritzen seltener. Nach 3 Jahren kann der Erfolg der Therapie beurteilt werden.
Datum: | 29. 11. 2000 | Autor: | Original Andreas Heimann / bearbeitet v. Eckart Willer, enius |
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