Schimmelpilze in der Wohnung - nicht selten und schon gar nicht harmlos Feuchteschäden und Schimmelflecken in der Wohnung können zu sehr hohen, gesundheitsgefährdenden Keimgehalten in der Raumluft führen. Das zeigen einmal mehr die Ergebnisse der Aktion "Schimmel im Haus", die die Stiftung Warentest im letzten Jahr startete. Knapp die Hälfte der eingegangenen Proben enthielt deutliche Mengen problematischer Keime, die auf eine Quelle im oder in der Nähe des Wohnraums schließen lassen. Am häufigsten wurden die Schimmelpilzarten Aspergillus, Cladosporium und Penicillium gefunden. Vor allem Allergikern machen solche Konzentrationen zu schaffen. Atmen sie Pilzsporen ein, kann das eine allergische Reaktion hervorrufen, häufig werden die Schleimhäute und Atemwege gereizt. Einige Pilzarten können den Körper auch direkt infizieren. Die Haut, aber auch innere Organe wie Lunge, Herz, Leber und Nieren, sogar das Nervensystem können befallen werden. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem müssen deshalb besonders vorsichtig sein. Doch damit nicht genug: Viele Pilze produzieren abhängig von den Lebensbedingungen giftige Stoffwechselprodukte, sogenannte Mykotoxine. Diese Schimmelpilzgifte können den Körper auf vielfältige Weise schädigen oder Krebs erzeugen, wenn sie in nennenswerten Konzentrationen auftauchen. Nicht immer ist ein Befall mit Schimmelpilzen auch gut sichtbar. Manchmal verbirgt sich der Pilz unter der Tapete, dem Boden oder in der Wand. Einem Anfangsverdacht sollte jedenfalls nachgegangen werden – ganz gleich ob Flecken, Feuchteschäden oder muffige Raumluft dazu führen. Mit verschiedenen Tests können beispielsweise Hausstaub, bestimmte Materialen oder Oberflächen auf Schimmelpilze getestet werden. Die Probenahme erfolgt dabei im einfachsten Fall durch den Hausbesitzer oder Mieter selber. Anschließend wird die Probe an das Labor geschickt und dort ausgewertet. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 100 bis 150 DM. Eine Raumluftprobenahme durch Experten vor Ort kostet einige hundert Mark. Wenn seriöse Befunde vorliegen, ist eine Sanierung durch Fachkräfte dringend ratsam. Datum: | 29. 1. 2001 | Quelle: | Stiftung Warentest/enius | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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