Kalifornische Kraftwerke mit Sonderschichten Zur Linderung der Energiekrise in Kalifornien dürfen Kraftwerke in dem US-Staat im kommenden Sommer länger in Betrieb sein und damit auch mehr Schadstoffe ausstoßen. Für die Genehmigung müssen die Kraftwerke eine bestimmte Summe zahlen, erklärte ein Sprecher der kalifornischen Umweltbehörde in Sacramento. Darüber hinaus müssten die Kraftwerke bereits früher als geplant modernste Luftreinigungsanlagen einbauen. Umweltschützer kritisierten den Plan. Das Vorhaben stelle einen Freibrief dar, sich mit Geld die Genehmigung zur Luftverschmutzung zu erkaufen, erklärte Bill Magavern vom Sierra Club. Gefährdet seien insbesondere Menschen mit Atemwegserkrankungen, die in der Nähe von Kraftwerken lebten. Die Umweltbehörde erklärte dagegen, die Luftverschmutzung werde lediglich geringfügig steigen. Darüber hinaus werde das mit dem Programm eingenommene Geld in Projekte zur Luftreinhaltung investiert. Kalifornien leidet seit mehreren Wochen unter einer Energiekrise. Im Januar waren hunderttausende Einwohner an zwei Tagen von Stromabschaltungen betroffen. Hintergrund der Versorgungsengpässe ist die Liberalisierung des Strommarktes in dem Staat. Die privatisierten Stromversorger konnten die sprunghaft gestiegenen Strompreise bisher nicht an die Verbraucher weitergeben. Sie machen daher Verluste in Milliardenhöhe. Darüber hinaus können die kalifornischen Elektrizitätsunternehmen die hohe Nachfrage nicht befriedigen. Zur Begründung verweisen sie auf den niedrigen Wasserstand in den Talsperren im Nordwesten der USA, die Tausende Megawatt Strom zu wenig produziert hätten. Es wird erwartet, dass der Engpass auch im Sommer andauert. → Rubrik Wohnen/Energie Datum: | 14. 2. 2001 | Quelle: | ap/web.de | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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