Schweizer haben umweltmedizinischen Nachholbedarf In der Schweiz gibt es anders als in Österreich und Deutschland keine breite Strömung unter den Medizinern, die sich für umweltmedizinische Themen interessieren und ausbilden lassen. In den Nachbarländern gibt es Tausende Fachärzte, in der Schweiz nur eine Handvoll. Darauf weist die "Neue Luzerner Zeitung" hin. Obgleich die Problemfälle nicht seltener sind als in den Nachbarländern, finden spezifische Fortbildungen für Ärzte wenig Anklang. So hat das Institut für Umweltmedizin an der Luzerner Pathologie, geleitet von Jan-Olaf Gebbers, seine vor 2 Jahren eingeführten Schulungen wieder eingestellt. Mangels Nachfrage. Somit beträgt die Gesamtzahl der in Schweiz tätigen Umweltmediziner 32 - alles Teilnehmer der beiden Kurse bei Gebbers. Damit beträgt bei 20.000 Ärzten in der Schweiz der Anteil der Umweltmediziner weniger als 0,2 %. Dabei ist das Thema in der Schweiz nicht weniger interessant als anderswo. Das spiegelt sich auch in der durchaus normalen Dichte von Analyselabors wieder, die den freien Markt um Messaufträge umkämpfen. Dabei wünschen sich die Labors die Mitarbeit der Ärzte, weil oft erst in der Zusammenarbeit mit den Medizinern effektive Abhilfe geschaffen werden kann. Möglicherweise ist es aber dennoch eher eine Frage der Zeit, bis sich die Bewegung der Umweltmedizin in der Alpenrepublik verbreitet. Schließlich ist die Fortbildung auch in anderen Ländern noch nicht lange gängig, so dass der "Vorsprung" noch aufholbar ist.
Datum: | 16. 2. 2001 | Quelle: | Neue Luzerner Zeitung (16. Februar 2001) / enius | Autor: | Eckart Willer / enius |
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