Deutsche Straßen sind zu laut Fast 13 Millionen Menschen müssen in ihren Wohnungen hohe Lärmpegel ertragen. Doch nicht Autobahnen sind die Lärmquelle Nummer Eins, sondern gewöhnliche Straßen in Wohngebieten. Für mehr Ruhe könnten deshalb vor allem Städte und Kommunen sorgen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Leseraktion von Stiftung Warentest und Umweltbundesamt. Über 850 Lärmgutachten wurden erstellt und ausgewertet. Lärm macht krank Andauernder Verkehrslärm ist keine Bagatelle. Medizinische Gutachten belegen, das Lärmpegel über 65 Dezibel krank machen. Das Risiko für einen Herzinfarkt steigt deutlich. Gut 60 Prozent der Teilnehmer an der Untersuchung sind hohen Lärmpegeln ausgesetzt. Trotzdem haben die Betroffenen nur selten Anspruch auf Schallschutz. Die so genannte Lärmsanierung betreibt nämlich nur der Bund. Der ist aber für Autobahnen und Bundesstraßen zuständig. Land-, Kreis- und Gemeindestraßen fallen dagegen in die Zuständigkeit der Länder, Städte und Kommunen. Viel Lärm bei Tempo 50 Ursache für Lärmbelästigungen sind vor allem gewöhnliche Straßen innerhalb der Ortschaften. Die meisten Betroffenen wohnen in Tempo 50-Zonen. Dazu kommen Industrie- und Gewerbelärm. "Hier müssen die Gemeinden Lärmminderungspläne erstellen und konsequent umsetzen", sagt Dr. Jens Ortscheid, Lärmexperte beim Umweltbundesamt. Lärmschutz das heißt beispielsweise: Tempo 30-Zonen, moderne Fahrbahndecken, geregelter Verkehrsfluss und Lärmschutzwälle. Bis das realisiert ist, können Schallschutzfenster in den Wohnungen für etwas mehr Ruhe sorgen. Aktiv werden Wer sich aktiv gegen den Lärm wehrt, hat Chancen auf Besserung. Einige Bundesländer und Kommunen unterstützen durch freiwillige Leistung. Manchmal können sogar Tempolimits oder Nachtfahrverbote durchgesetzt werden. Ohne förmliche Schreiben läuft allerdings nichts. Die Musterbriefe der Stiftung Warentest helfen, den Amtsschimmel auf Trab zu bringen. |