Gütesiegel für Fleisch und Wurst – 36 genügen hohen Ansprüchen Mehr als 80 Gütesiegel und Markenprogramme für Fleisch gibt es in Deutschland - und das nicht erst seit BSE. "Land Juwel" heißen sie, "Gutfleisch", "Bauern Siegel" oder ganz einfach "Saugut" und kleben an den Kühltheken von Metzgereien und auf abgepackten Fleischstücken in Supermärkten. Verbraucher sollten aber nicht allen Gütesiegeln vertrauen, empfiehlt Öko-Test in seiner März-Ausgabe. Leider halten bei weitem nicht alle Logos, was sie versprechen. So würden viele den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika und Masthilfsmitteln erlauben, darunter auch das bekannte CMA-Zeichen "Deutsches Qualitätsfleisch aus kontrollierter Aufzucht". Damit seien die nächsten Fleischskandale bereits absehbar, prophezeit das Frankfurter Verbrauchermagazin. Besser schnitten dagegen Prüfzeichen ab, die eine artgerechte oder ökologische Tierhaltung garantieren. Hier ist Tiermehl seit jeher tabu, die vorbeugende Gabe von Antibiotika und wachstumsfördernden Mitteln ist nicht erlaubt, Gen-Mais oder -Soja dürfen nicht verfüttert werden. Zusammenfassung der Testergebnisse* Alle 36 Logos für eine artgerechte oder gar ökologische Tierhaltung beurteilt Öko-Test mit "empfehlenswert". Biobauern verwenden kein Tiermehl, sondern nur Futter vom eigenen Hof oder von anderen Bio-Betrieben. Lediglich geringe Mengen konventionelles Futter darf zugekauft werden – was dafür in Frage kommt, ist streng geregelt. Fünf Logos schnitten immerhin "eingeschränkt empfehlenswert" ab, fünf weitere mit "weniger empfehlenswert". Die restlichen 31 Gütesiegel fielen durch: "nicht empfehlenswert". Elf Anbieter verweigerten trotz mehrmaligen Nachfragens jegliche Auskunft über ihre Gütesiegel. Zehn Anbieter füllten zwar den Fragebogen aus, schickten aber trotz mehrmaliger Aufforderung keine Richtlinien an Öko-Test. Da die die Angaben so nicht überprüfbar waren, gab es dafür zwei Minuspunkte. Sechs Siegel – darunter das bekannte Logo Deutsches Qualitätsfleisch aus kontrollierter Aufzucht von der CMA – erlaubten noch bis vor kurzem das Verfüttern von Tiermehl an Schweine und Geflügel. Wenn Wachstumsförderer wie Antibiotika nicht vom ersten Tag an tabu sind, wertete Öko-Test um drei Stufen ab. 24 Siegel waren davon betroffen. Es besteht die Gefahr, dass ähnliche Medikamente beim Menschen nicht mehr wirken. Auch die vorbeugende Gabe von Medikamenten, die bei 17 Anbietern erlaubt ist, ergab drei Minuspunkte. Bei 29 Gütezeichen ist Futter mit gentechnisch veränderten Organismen, wie zum Beispiel Gen-Mais oder Gen-Soja, nicht ausdrücklich verboten. Das kann besonders für Allergiker problematisch werden. Fleisch-Siegel mit der Öko-Test-Bewertung "empfehlenswert": Siegel | Anbieter | Alnatura | Alnatura | ANOG | ANOG | Bio-Gutfleisch | Edeka Nord | Bio-Gutfleisch | Edeka Minden-Hannover | bio.franki | WFG | Biogarant | Biopark | Biokreis | Biokreis Ostbayern | Bioland | Bioland | kff-Bio | Tegut / kurhess. Fleischwaren | Limousin Herdbuchzucht | Limousin Herdbuchzucht | Marschenrind | Freels-Peters | Naturland | Naturland | Neuland | Neuland | Öko-Prüfzeichen | ÖPZ | Öko-Qualität garantiert aus Bayern | Landesvereinigung für ökologischen Landbau | ÖkoBund | ÖkoBund | Ökoland | Ökoland | Biopark | Biopark | Biopark-Premium | Biopark | boeuf de Hohenlohe | Bäuerlichen EZG SHA | boeuf de Hohenlohe - ECO | Bäuerlichen EZG SHA | Chiemgauer Naturfleisch | Chiemgauer Naturfleisch | Demeter | Demeter | Ecoland | Ecoland | EKO | Skal | EU-Ökolabel | EU-Kommission | Füllhorn | Rewe | Gäa | Gäa | Ökosiegel | Ökosiegel | Robustrind aus Schleswig-Holstein | Landeswirtschaftsk. Schleswig-Holstein | Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch - ECO | Bäuerlichen EZG SHA | Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch g.g.A. | Bäuerlichen EZG SHA | Thönes Natur | Thönes | Thönes Natur - der neue Bio-Geschmack | Thönes | Weidehof | Weidehof | WFG franki | WFG |
* Komplette Testergebnisse im Märzheft 2001 von Öko-Test. Datum: | 8. 3. 2001 | Quelle: | Öko-Test 03/01 | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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