| | EU will Abgase von Motorrädern drastisch reduzieren Die Europäische Union will die Grenzwerte für Motorradabgase drastisch senken. Die EU-Umweltminister verständigten sich am Donnerstag in Brüssel auf eine entsprechende gemeinsame Erklärung. Danach sollen von 2003 an neue Grenzwerte für Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe gelten, mit denen der Ausstoß der Schadstoffe nach EU-Angaben um 60 bis 70 Prozent gesenkt werden soll. Der Bundesregierung ging dies nicht weit genug und enthielt sich deshalb der Stimme. Wie Staatssekretär Rainer Baake, der Bundesumweltminister Jürgen Trittin vertrat, betonte, habe es bei den Abgasgrenzwerten für Motorräder Handlungsbedarf gegeben. Zwar betrage der Anteil der Zweiräder im europäischen Straßenverkehr nur ein bis zwei Prozent. Ihr Schadstoffanteil summiere sich jedoch bereits auf zehn Prozent, Tendenz steigend. In Athen liegt der Anteil gar bei 30 Prozent. Im Einzelnen sieht die Erklärung der Minister vor, den Grenzwert von Kohlenmonoxid bei allen neuen Maschinen von 2003 an bei 5,5 Gramm pro Kilometer festzulegen. Der Grenzwert für Kohlenwasserstoffe soll bei Motorrädern mit weniger als 150 Kubikzentimetern bei 1,2 Gramm pro Kilometer, bei Maschinen mit mehr als 150 Kubikzentimetern bei 1,0 Gramm liegen. Zurzeit sind bei Kohlenmonoxid 13 Gramm und bei Kohlenwasserstoff drei Gramm zulässig. Der Grenzwerte für Stickoxide liegt derzeit bei 0,3 Gramm und soll über 2003 auf diesem Niveau bleiben. Die rot-grüne Koalition will auf EU-Ebene eine zweite Stufe der Reduzierung von Motorradschadstoffen im Jahr 2006 festgeschrieben wissen. Aus diplomatischen Kreisen verlautete, dass Deutschland dabei von Dänemark, Österreich, den Niederlanden, Griechenland und Italien unterstützt wird. Die Vorlage der Umweltminister geht nun an das Europäische Parlament. Laut Baake gibt es dort gute Chancen, dass die Forderung Deutschlands doch noch in eine Richtlinie einfließe. Datum: | 9. 3. 2001 | Quelle: | BMU / ap | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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