Ozon als Allergen bisher unterschätzt Die Ozonbelastung wird nach Ansicht Marburger Wissenschaftler in den kommenden Jahren zu einer weiteren dramatischen Zunahme von Allergien und Asthma führen. In einer Langzeitstudie an Tieren sei festgestellt worden, dass Ozon die Entwicklung von Allergien und Asthma auch ohne gesundheitliche Vorbelastung fördern könne, erklärte der Labormediziner und Allergieexperte der Marburger Universitätsklinik Harald Renz. Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass hohe Ozonbelastungen vor allem bei Kindern und Risikogruppen wie Lungenkranken und Allergikern Reaktionen auslösen können. Bei den Forschungen stellte sich jedoch heraus, dass bei einer ständigen Ozon-Belastung auch das Immunsystem gesunder Menschen geschwächt wird. Das Forschungsteam setzte mehrere hundert eigens gezüchtete Mäuse drei Mal pro Woche jeweils vier Stunden über vier Wochen hinweg einer Ozonkonzentration aus, die unter dem gesetzlichen Warnwert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter (μg/m³) liegt. Zudem mussten die Tiere Allergene inhalieren. Der Versuch habe erstmals gezeigt, so Renz, dass eine Langzeitexposition von Ozon die Allergie- und Asthmaneigung verstärkt. "Die Bedeutung von Ozon als Luftschadstoff muss unter dem Aspekt der Zunahme von Allergie und Asthma neu diskutiert werden", forderte der Experte. Datum: | 20. 3. 2001 | Quelle: | gesundheits-presse | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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