Extreme Elektrosmog-Belastung durch Sendemasten möglich Baumaterialien können schützenWer in der Nähe einer Mobilfunkantenne wohnt, muss mit extrem hoher Eletrosmog-Belastung von über 25.000 Mikrowatt pro Quadratmeter rechnen. Das zeigt jetzt eine Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test. Zum Vergleich: Die Stadt Salzburg hat sich mit Mobilfunk-Betreibern auf einen Grenzwert von 1000 Mikrowatt geeinigt. Kritische Wissenschaftler wollen höchstens 100 Mikrowatt akzeptieren. Ingesamt hat Öko-Test die Strahlungsstärke an 28 Standorten untersucht. Neun mal lag sie unter 10, zehn mal erreichte sie mehr als 1000 Mikrowatt. Eine derart hohe Belastung wird für verschiedene Gesundheitsprobleme wie Schlafstörungen und Kopfschmerzen verantwortlich gemacht. Widersprüchliche Studien gibt es zur Frage des Krebsrisikos. Vor diesem Hintergrund kommen auch die Gerichte zu unterschiedlichen Urteilen. Das eine billigt Mietern das Recht auf Mietminderung zu, wenn eine Mobilfunk-Antenne in der Nähe der Wohnung installiert wird, das nächste erlaubt keine Mietkürzung. Das Amtsgericht Freiburg wiederum erließ eine einstweilige Verfügung gegen den Betrieb einer Sendeanlage auf dem Dach einer Mietwohnung. Schutz vor der Strahlung durch die Sendemasten bieten eine ganze Reihe von Baumaterialien, wie aus einer Studie der Bundeswehr-Hochschule in Neubiberg hervorgeht. So schirmen Wärmeschutz-Fenster, die auch aus Energiespar-Gründen erwünscht sind, 99 Prozent der Strahlung ab. Völlig unklar ist, wie sich der neue UMTS-Standard auf die Elektrosmog-Belastung und die gesundheitlichen Risiken auswirken wird. Die Technik arbeitet zwar mit biologisch besser verträglichen Frequenzen, doch die flächendeckende Bestrahlung wird durch bis zu 60000 neue Sendeanlagen noch dichter.
Datum: | 23. 3. 2001 | Quelle: | Öko-Test 04/2001 |
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