| | Sport trotz Asthma – Schwimmstar unterstützt betroffene Kinder Das Hochleistungssport und Asthma kein Widerspruch ist, will die Weltklasseschwimmerin Sandra Völker klarmachen. Dazu hat die Hamburgerin, die selber unter Asthma und Allergien leidet, die Sandra Völker Stiftung für asthma- und allergiekranke Kinder ins Leben gerufen. "Je früher betroffene Kinder und Jugendliche lernen, mit Asthma und Allergien umzugehen, um so größer ist die Chance, daß sie sich wie alle anderen gesunden Kinder normal entwickeln können", sagt die Leistungssportlerin. Bei Sandra Völker wurde im vergangenen Jahr ein Belastungsasthma und eine Hausstaubmilbenallergie festgestellt. Mit ihrer Stiftung will sie z. B. Feriencamps ermöglichen, in denen betroffene Kinder im Umgang mit ihrer Krankheit geschult werden. Außerdem soll eine Zusatzausbildung für Sportlehrer im Umgang mit asthma- und allergiekranken Schülern finanziert werden. Medizinische Beratung erhält die Stiftung vom Asthmazentrum Berchtesgaden, das ein Kompetenzzentrum zu Asthma und Sport aufbaut. Der Arzneimittel-Hersteller GlaxoSmithKline unterstützt ebenfalls die Stiftung. Der ärztliche Leiter Dr. Josef Lecheler sieht noch großen Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung über den Umgang mit Asthma. Die verbreitete Annahme, daß asthmakranke Kinder vom Sport befreit werden müßten, habe oft fatale Folgen: "Obwohl die Gefahr eines Anstrengungsasthmas besteht, lässt sich durch Vermeidung von körperlicher Bewegung und Sport die Krankheit nicht verhindern. Im Gegenteil, sie wird noch verschlimmert", warnte Lecheler. Ein gezieltes körperliches Training könne Anstrengungsasthma vermeiden helfen und sei ähnlich wichtig wie etwa die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Asthmakranke Kinder, die keinen Sport treiben dürften, entwickelten sich dagegen nicht altersgemäß, seien untrainiert und insgesamt weniger belastbar. "Die Gefahr eines Anstrengungsasthmas besteht dann bereits bei geringsten Alltagsbelastungen", sagte Lecheler. Völlig verkannt wird nach seinen Beobachtungen die soziale Seite der Ausgrenzung von Kindern bei Bewegung und Sport. "Sie fühlen sich als Außenseiter und Versager", warnte Lecheler. |