Dem Mechanismus von Lebensmittelallergien auf der Spur Eine Studie des Children's Hospital Medical Center of Cincinnati hat jetzt einen Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmittelallergien und einer Art der weißen Blutkörperchen, den so genannten eosinophilen Leukozyten, aufgezeigt. Wird ein Allergen aufgenommen, greifen diese Zellen das Gewebe im Magen-Darm-Trakt an und verursachen unter anderem Schwierigkeiten beim Transport des Nahrungsbreis und eine Vergrößerung des Magens. Der Wissenschaftler Marc E. Rothenberg erklärte, dass Nahrungsmittelallergien den Magen-Darm-Trakt deutlich in Mitleidenschaft zögen. Schuld seien eben die eosinophilen Leukozyten. "Orale Antigene rufen eine Entzündung in Speiseröhre, Magen und Dünndarm hervor. Dieser Krankheitsverlauf wird von Eotaxin* gelenkt, das eine entscheidende Rolle bei den Reaktionen des Körpers auf Allergene spielt und die eosinophilen Leukozyten in das entzündliche Gewebe bringt." Die Studie untersuchte Lebensmittelallergien, die keinen allergischen Schock auslösen. Die Wissenschaftler entwickelten dazu ein experimentelles System auf der Grundlage eines Mäuse-Modells. Die Tiere erhielten ein mit oralen Antigenen speziell aufbereitetes Futter. Die Folge war eine Anhäufung von eosinophilen Leukozyten in Blut, Magen, Dünndarm und Speiseröhre. Zu den Krankheitssymptomen gehörten wie beim Menschen eine Aktivierung der T-Zellen und Reaktionen der B-Zellen. Bei den gentechnisch veränderten Mäusen, die über kein Eotaxin* verfügten, fand im Dünndarm keine Verstärkung der eosinophilen Leukozyten mehr statt. * Eotaxin ist ein Botenstoff (Chemokin) für das Anlocken und die Aktivierung von Fresszellen (Makrophagen) und eosinophilen Leukozyten. Datum: | 30. 3. 2001 | Quelle: | pressetext.austria | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
|