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Pilzerkrankungen beim Menschen oft nur schwer erkennbar

Die Zahl der Menschen, die an Pilzerkrankungen leiden, ist möglicherweise viel größer als vermutet. Ursachen hierfür sind Unkenntnis von Ärzten, schlechte Aufklärung von Patienten und zum Teil auch falsche Behandlungen. Betroffene wissen, wie leidvoll eine Pilzerkrankung sein kann.

Die Pilz-Parasiten des Menschen leben von Zucker und anderen Kohlenhydraten, die sie zu Gas und Alkohol umwandeln. Dabei gibt es krankmachende und nicht krankmachende Pilze (siehe auch Schimmelpilzgifte). Von den mehr als 200 Arten der häufig vorkommenden Gattung Candida sind beispielsweise dreizehn gesundheitsschädlich. Körperteile, an denen sich unerwünschte Pilze festsetzen können sind vor allem Mund, Magen, Dünndarm, Dickdarm, gynäkologischer Bereich, Harnblase und Haut. Gegen Magensäure sind die schädlichen Pilze leider ziemlich unempfindlich und gelangen leicht in den Darm. Vom Dünndarm, wo sie sich in den rund vier Millionen Zottenzwischenräumen festsetzen, können sie dann über den Zottenkanal in das Venensystem und damit in alle Organe gelangen.

Pilzerkrankungen schwächen das Immunsystem. Falsch ist allerdings die Annahme, dass nur schwer Immunkranke wie z.B. Aids-Patienten von Pilzerkrankungen bedroht sind.
Bei der Entstehung von Allergien hat die Besiedelung des Magen-Darmtraktes mit Pilzen einen ungünstigen Einfluss.
Bei Menschen mit Zahnersatz kann sich unter ungünstigen Umständen zwischen Prothese und Gaumen ein dauerhafter Infektionsherd bilden.

Pilzerkrankungen äußern sich oft nur durch sehr allgemeine Beschwerden und werden deshalb mitunter jahrelang nicht erkannt. Folgende Symptome werden häufiger beobachtet:

  • chronische Müdigkeit
  • mangelnde Konzentrationsfähigkeit
  • Heißhunger nach Süßem
  • ungewöhnlich hartnäckige Blähungen, evt. mit Druck auf das Herz
  • Atemnot
  • weißer Belag auf der Zunge
  • übler Mundgeruch
  • Juckreiz in After, Scheide
  • Pilzveränderungen an der Haut
  • Kopfschuppen
  • Nagelveränderungen

Nachweisbar sind Pilzerkrankungen durch Stuhlproben, Mundhöhlenabstriche, Speicheluntersuchungen, Hautschuppen- und Nageluntersuchungen, Harnproben und Vaginalabstriche. Im Blut können Antikörper nachgewiesen werden.
Wichtige Elemente einer Behandlung gegen Pilzbefall des Magen-Darm-Traktes sind:

  1. Anti-Pilz-Diät
  2. Medikamentenbehandlung
  3. Darmsanierung und -aufbau
  4. begleitende Maßnahmen wie Partnerdiagnostik und -behandlung;
  5. Hygienemaßnahmen wie Zahnbürstenwechsel, Desinfektion von Zahnprothesen, Auskochen von Unterwäsche und Handtüchern, usw.

Anti-Pilz-Diät
In erster Linie muss die Ernährung so umgestellt werden, dass den krankmachenden Hefen ihre hauptsächliche Nahrung entzogen wird: Zucker. Dazu gehören auch Alternativen wie Honig, Rübensirup, Dicksäfte, Rohrzucker, Diabetikerzucker. Einzig Milchzucker ist erlaubt. Unerwünscht sind auch alle Nahrungsmittel, die isolierte Stärke enthalten; dazu zählen alle Weißmehlprodukte, wie polierter Reis, Nudeln oder Weißbrot. Um die Darmschleimhaut zu reinigen sollte die Nahrung dagegen viele Ballaststoffe enthalten.
Aufpassen muss man bei "Vollkornprodukten", da hier manchmal mehr Weißmehl als Vollkornmehl enthalten ist. In einigen Fällen werden solche Produkte auch mit dem Zucker Maltose braun gefärbt, um " vollwertig" auszusehen.

Hefeprodukte sind grundsätzlich zu meiden. Dazu gehören auch Wein und Bier. Käseprodukte, wie Schimmelkäse usw., sind streng verboten. Bei Fleisch und Wurstwaren muss darauf geachtet werden, dass Dauerwurstarten oft Zucker und Honig enthalten.

Eine alleinige Pilzdiät ist jedoch nutzlos und sogar gefährlich, da sich die Pilze nicht völlig aushungern lassen. Bei extremen Nährstoffmangel können sie auch von Eiweißen leben. Außerdem beginnen sie dann die Darmschleimhaut zu durchdringen und gelangen so in tiefer gelegene Blutgefäße.

Medikamentenbehandlung
Für die Behandlung von Darmmykosen reichen Medikamente aus, die die Darmschleimhaut nicht durchdringen. Wenn auch in anderen Organen der Pilz nachgewiesen wurde, müssen Mediakmente genommen werden, die über das Blut im Körper verteilt werden.

Wichtig ist zuletzt ein Darmaufbau mit den erwünschten, so genannten "guten" Darmbakterien.
 

 

Datum:2. 4. 2001
Quelle:pts
Autor:Wieland Welsch, Thomas Nowak

 




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