Wissenschaftler starten Genforschungsprojekt im Kampf gegen Migräne Kieler Forscher wollen die Migräne-Krankheit besiegen. An der Schmerzklinik haben sie deshalb ein bundesweites Genforschungsprojekt zur Suche und Analyse der für diese Krankheit verantwortlichen Gene gestartet. Wie Schmerzklinik-Chefarzt Hartmut Göbel am 2. April mitteilte, werden auch Bonner und Berliner Forscherteams die Studien unterstützen. Ziel sei die Entwicklung neuer Therapien zur Heilung der Krankheit. Für die dreijährigen Studien seien rund 250 Familien nötig, in denen mindestens zwei Geschwister an Migräne-Anfällen mit so genannten Auren litten, berichtete Göbel. Bei diesen Migräneformen werden die Kopfschmerzen durch neurologische Störungen etwa in Form von Zick-Zack-Linien im Gesichtfeld, Flimmersehen, Konzentrationsstörungen oder Schwindel eingeleitet. Die Kieler Wissenschaftler gehen davon aus, dass die einzelnen Migräneanfälle sowohl umweltbedingt als auch durch Erbfaktoren ausgelöst würden. Typische Komplikationen der Krankheit seien nach Ansicht von Göbel ein zwei bis dreifach erhöhtes Schlaganfallrisiko und die um das zwanzigfache höhere Wahrscheinlichkeit für Selbstmordversuche. In Deutschland leiden etwa neun Millionen Menschen an Migräne. Das entspricht elf Prozent der Gesamtbevölkerung. Datum: | 2. 4. 2001 | Quelle: | pte / ddp |
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