| | Biowetter beeinflusst Reaktionsvermögen, Stimmung und Kreislauf Heute Schneetreiben, morgen Frühlingstemperaturen: Für Wetterfühlige ist der April eine belastende Zeit. Besonders rasche und starke Wetterumschwünge belasten den Kreislauf und erhöhen die Unfallgefahr, so die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Jeder dritte Deutsche leidet unter Wetterfühligkeit, schätzen Medizin-Meteorologen. Dabei spielt vor allem die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Anzug eines Tiefdruckgebietes bis zu zehn Prozent mehr Arbeits- und Betriebsunfälle passieren. Noch belastender ist schwüle Hitze: Bis zu 30 Prozent mehr Betriebsunfälle wurden an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit und großer Hitze gezählt. Im Straßenverkehr führen Biowetter-Belastungen sogar zu mehr Unfällen als direkte Wettereinflüsse wie Regen oder Schnee. "Bei ungünstigen Wetterbedingungen kann sich die Reaktionszeit um bis zu 25 Millisekunden verlängern", so BGW-Experte Jörg Schmengler. "Außerdem nimmt bei starker Hitze die Sehschärfe und die Kontrastwahrnehmung ab." Das Wetter wirkt in vielfältiger Weise auf uns ein: Wetterlagen mit geringem Luftaustausch fördern Smog, Sonnenlicht beeinflusst Stimmung und Vitamin-D-Produktion, Temperaturstürze belasten den Kreislauf. Während gegen Kälte Kleidung schützt, muss der Körper bei Hitze viel mehr leisten, um auf 37 Grad zu bleiben. "Oft hat der Körper auch einfach verlernt, sich an Wetterreize anzupassen, weil wir uns zu oft in geschlossenen, beheizten Räumen aufhalten", so Schmengler. "Wer sich bei bestimmten Wetterlagen belastet fühlt, sollte deshalb erst recht an die Luft gehen, um sich abzuhärten." Es gibt auch Wetterlagen, die sich positiv auswirken: Bei sonnigem, aber kühlem Wetter gehen die Unfallzahlen um bis zu 20 Prozent unter den Durchschnitt zurück. Training gegen Wetterfühligkeit - Allgemein: Sich nicht verkriechen, sondern raus an die Luft, damit der Körper wieder lernt, sich Temperaturwechseln anzupassen.
- Kreislauf: Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen.
- Gefäße: Warm-/Kalt-Anwendungen wie Sauna, Kneippen sowie Bürstenmassagen regen die Gefäße an.
Datum: | 2. 4. 2001 | Quelle: | BGW |
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