| | Alkohol während der Schwangerschaft vernichtet kindliche Nervenzellen In Deutschland hat für rund 2500 Kinder pro Jahr der Alkoholkonsum der Mutter schwerwiegende Folgen: Sie werden mit fetalem Alkoholsyndrom geboren. Ärzte erkennen diese Säuglinge an typischen Missbildungen des Gesichts, an tief liegenden Ohren und an einem zu geringen Schädelumfang. Für die Kinder folgenreicher sind ihre unterschiedlich ausgeprägten geistigen und seelischen Störungen, die für Eltern und Erzieher oftmals erst im Grundschulalter deutlich werden. Die Kinder zeigen Lern- und Verhaltensstörungen, ihre motorische und soziale Reifung ist verzögert. Ursache ist Alkohol, der während der Schwangerschaft über den mütterlichen Blutkreislauf zum Gehirn des Ungeborenen gelangt und dort den millionenfachen Untergang von Nervenzellen bewirken kann. Dies belegt eine vor kurzem an der Charité in Berlin durchgeführte Studie. Besonders kritisch ist die Zeit der Gehirnreifung, in der sich die Nervenzellen verstärkt miteinander vernetzen, also ab dem 6. Schwangerschaftsmonat. Welche Alkoholmengen zum fetalen Alkoholsyndrom führen, ist nicht genau bekannt. Es wird vermutet, dass sowohl ein täglicher als auch ein gelegentlicher übermäßiger Alkoholkonsum von bereits unter 50 Gramm während der Schwangerschaft die kindliche Hirnentwicklung schädigt. Ein Glas Wein (1/8 l, 10 Vol.%) oder Bier (1/4 l, 5 Vol.%) enthalten bereits rund 10 Gramm Alkohol. Jedes Gramm Alkohol ist in der Schwangerschaft zuviel, warnt das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen. Da Alkohol auch in die Muttermilch übergeht, kann Alkoholkonsum auch während der Stillzeit das Verhalten des Kindes verändern. Datum: | 19. 4. 2001 | Quelle: | aid / Brigitte Plehn |
|