Hepatitis C: Ansteckungsgefahr im Tatoo-Studio In amerikanischen Tatoo-Studios besteht ein beträchtliches Risiko, sich mit Hepatitis C anzustecken. Dies geht aus einer im Fachblatt Medicine veröffentlichten Studie des Medizinischen Zentrums in Dallas hervor. Die Wissenschaftler um den Epidemiologen Robert Haley haben mehr als sechshundert Patienten auf die Infektionskrankheit hin untersucht. Hepatitis C kann Leberzirrhosen und Leberkrebs verursachen. In den ersten Jahren bleibt eine Ansteckung jedoch meist unbemerkt. Von den Untersuchten, die in einem Tatoo-Studio eine Tätowierung anfertigen ließen, war jeder dritte infiziert. Dagegen trugen nur 3,5 Prozent der Patienten ohne Tatoo das Virus in sich. Die Forscher fragten die Testpersonen auch nach ihren Lebensumständen, um andere Infektionsrisiken abschätzen zu können - etwa nach häufig wechselnden Sexualpartnern oder der Benutzung gebrauchter Spritzen bei Drogenabhängigen. Auch unter Berücksichtigung dieser Faktoren ergab sich noch eine hohes Ansteckungsrisiko in Tatoo-Studios. "In kommerziellen Studios angefertigte Tatoos sind für mehr als doppelt so viele Infektionen verantwortlich wie der Gebrauch von Spritzen", berichtet Haley. Die Umfragen und Tests hatten die Mediziner bereits vor zehn Jahren gemacht. Da sie noch andere Untersuchungen zu dem Thema abwarten wollten, haben sie ihre Ergebnisse erst jetzt veröffentlicht. → Rubrik Leben/Gesundheit Datum: | 20. 4. 2001 | Quelle: | BdW / Ulrich Dewald |
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