Impfung gegen Allergien könnte bald Wirklichkeit werden Ein Impfstoff gegen Allergien wurde von einem Wissenschafterteam des Instituts für Allgemeine und Experimentelle Pathologie in Wien unter Leitung von Prof. Rudolf Valenta entwickelt und befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung. Wenn es bei den aktuellen Testreihen keine Rückschläge gibt, könnte in zwei Jahren eine Impfung gegen die Birkenpollenallergie marktreif sein. Impfstoffe gegen weitere Allergene sollen dann in kurzen Abständen nachfolgen. Im Unterschied zur bisher gebräuchlichen Immuntherapie durch Hyposensibilisierung soll die neue Impfung frei von potenziell tödlichen Nebenwirkungen sein. "Bei den heute üblichen Spritzenkuren gegen Allergien kann es zu schweren Nebenwirkungen wie dem anaphylaktischen Schock kommen", beschreibt Prof. Rudolf Valenta das Problem. Die Entwicklung eines Impfstoffs ohne diese Gefahr sieht der Biomediziner als eine der größten Herausforderungen der modernen Medizin. Sein Trick: Die allergieauslösenden Eiweißkörper wurden im Labor gentechnisch nachgebaut und in zwei Teile zerschnitten. Werden sie anschließend einem Allergiker injiziert, lösen sie eine harmlose Immunantwort aus, durch die der Allergie-Mechanismus blockiert wird. Dieses Wirkungsprinzip der rekombinanten Allergene lässt sich theoretisch auf alle Proteine anwenden, die als Allergieauslöser bekannt sind. Derzeit absolvieren die ersten 120 Freiwilligen eine Testreihe mit einem von Prof. Valenta und seinem Team entwickelten Impfstoff gegen Birkenpollenallergene. Für den Herbst werden die ersten Ergebnisse erwartet. Prof. Valenta und sein Team sind indes gedanklich schon einen Schritt weiter. Ihr nächstes Forschungsziel ist die Entwicklung einer vorbeugenden Schutzimpfung für Kleinkinder, die ein für allemal mit dem Problem der Allergien Schluss machen sollte. Datum: | 20. 4. 2001 | Quelle: | Mymed.cc AG | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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