Küsten durch Erosion und Gifte bedroht Nach einer Studie des amerikanischen World Resources Institute (WRI) sind die küstennahen Gewässer der Welt extrem gefährdet. Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in Küstenregionen, die immer mehr von Umweltgiften und Erosionen betroffen sind. Nur rasches Handeln kann vor dem Kollaps bewahren, so die Studienautoren. Dramatisch sieht es vor allem bei der Zerstörung der Mangrovenwälder aus. In den vergangenen 50 Jahren wurden 80 Prozent der lebenswichtigen Habitate tausender Lebewesen in Thailand, Pakistan, den Philippinen, Panama und Mexiko zerstört. Auch küstennahe Feuchtgebiete, Korallenriffe und Seegraswälder sind Umweltkatastrophen zum Opfer gefallen. Mehr als zwei Drittel aller gefangenen Fische sind jedoch auf diese Lebensräume angewiesen. Die Einbringung giftiger Stoffe in die Ozeane führt zu heftiger Algenblüte, das biologische Gleichgewicht gerät wegen starker Überdüngung außer Kontrolle. Die Autoren der Studie berichten auch darüber, dass in einigen industrialisierten Staaten Abwässer gereinigt werden. Dennoch wirkt sich die Einbringung von Düngemitteln und neuer chemischer Substanzen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht geklärt werden können, negativ auf die Wasserqualität aus. "Durch das rasche Bevölkerungswachstum in küstennahen Regionen – das sind Landstreifen, die bis zu 100 Kilometer vom Meer entfernt sind – wächst der Druck auf das Ökosystem Meer", so Jonathan Lash, Präsident des WRI. Rund ein Drittel der weltweit 1,6 Mio. Kilometer langen Küsten werden vom Menschen genutzt, egal ob als Lebensraum, Hotel- oder Strandanlage oder als Industriestandort. Neugeschaffene Sandstrände führen zu erhöhter Bodenerosion. Allein in der Karibik hat das Meer in den vergangenen Jahren drei von vier Stränden geschluckt. Die Studie warnt davor, dass der weitere Anstieg des Meeresspiegels zu noch größerer Bodenerosion führen könnte. Dass die Korallenriffe weltweit besonders gefährdet sind, sei allen Beteiligten klar. Gerade dort gebe es ein relativ gutes Beobachtungssystem. Das gelte für andere Lebensräume leider nicht. Detaillierte Informationen fehlen teilweise völlig. Eine globale Strategie zur Rettung der Meere sei der einzige Ausweg, der helfen könnte, so der Studienautor. Dabei müsse der Mensch und das Meer in gleicher Weise berücksichtigt werden. Datum: | 23. 4. 2001 | Quelle: | pressetext.austria |
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