| | Tablette zur Krebs-Vorsorge Die Halbierung des Krebs-Risikos erhoffen sich Wissenschaftler der John Hopkins University in Baltimore (Maryland, USA) von dem Wirkstoff "Oltipraz". Durch die wöchentliche Einnahme dieser Substanz, beispielsweise in Tablettenform, könne im Körper die Bildung eines schützenden Enzyms anregt werden. Dieses Enzym unterstützt die Immunabwehr des Körpers und verhindert so die unkontrollierte Zellwucherung nach einer Erbgutänderung berichtet der "New Scientist". Erste klinische Tests wurden mit Personen durchgeführt, die durch Schimmelpilze auf Reis oder Getreide einem erhöhten Leberkrebs-Risiko ausgesetzt waren. Nach der Einnahme von Oltipraz sei im Körper der Testkandidaten doppelt soviel von dem Schimmelpilzgift Aflatoxin neutralisiert worden wie bei Vergleichspersonen, die nur Placebos geschluckt hatten, berichten die Forscher. Das durch den Wirkstoff angeregte Enzym, eine so genannte Glutathion S-transferase, neutralisiert krebserregende Stoffe wie Benzol und verhindert eine Schädigung des Erbguts. Da es gegen viele karzinogene Substanzen wirksam sei, könnte es auch gegen andere Krebsarten wie beispielsweise Lungenkrebs wirken, meint Raymond Bergan von der Northwestern University of Illinois. Er plant eine Studie an Rauchern. "Wir wollen die schädlichen Auswirkungen bei Rauchern, die nicht aufhören können, reduzieren". Außer durch Oltripaz, das zur Krebsprophylaxe bisher noch nicht zugelassen ist, kann die Produktion des Schutzenzyms aber auch auf natürliche Weise angeregt werden: durch den Verzehr bestimmter Gemüsesorten wie Brokkoli beispielsweise. Um den Anti-Krebs-Effekt dieser Gemüsepflanzen zu verstärken, experimentieren einige Forscher auch schon mit Gentechnik. Datum: | 23. 4. 2001 | Quelle: | BdW / Jan Oliver Löfken | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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