Besorgniserregende Prognosen zum Verkehrswachstum Die Bundesregierung rechnet bis 2015 mit einem Verkehrswachstum von 20 Prozent im Personenverkehr. Das teilte Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig am Mittwoch zu Beginn des Mobilitätskongresses "Wohin fährt Deutschland?" in Berlin mit. Veranstalter des Kongresses ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Bundesregierung geht laut Bodewig im Güterverkehr sogar von einem Wachstum von 64 Prozent aus. Angesichts dieser Prognosen forderte die Vorsitzende des BUND, Angelika Zahrnt, eine Neuorientierung der Verkehrspolitik. "Wenn die Verkehrsprognosen von Bundesverkehrsministers Bodewig wahr werden, steigen die Treibhausemissionen im Verkehr bis 2015 um weitere acht bis zehn Prozent", warnte Zahrnt zu Beginn des Kongresses. Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sei dann Makulatur. Kein anderer Bereich könne ausgleichen, was in der Verkehrspolitik versäumt werde. Die BUND-Chefin forderte den Bundesverkehrsminister auf, ein Gesamtkonzept für eine nachhaltige Mobilität in Deutschland vorzulegen und umzusetzen. Deutschland brauche Konzepte zur Verkehrsvermeidung, brauche eine stärkere Verkehrsverlagerung auf Bus und Bahn und brauche die weitere Förderung des Fahrradfahrens, konkretisierte Zahrnt. Trotz der ab 2003 vorgesehenen Schwerverkehrsabgabe für LKW, einer Weiterführung der Ökosteuer und verstärkter Investitionen in die Bahn wird der Verkehrszuwachs auf der Straße nach Berechnungen von Experten in absoluten Zahlen größer sein als auf der Schiene. Für Mensch und Umwelt bedeutet dies mehr Kohlendioxid-Emissionen, mehr Lärm und eine zunehmende Zerstörung natürlicher und menschlicher Lebensräume. Datum: | 11. 5. 2001 | Quelle: | pressetext.deutschland |
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