| | Jeder Zehnte leidet am Economy-Class-Syndrom Londoner Wissenschaftler glauben, dass jeder zehnte Langstrecken-Flugpassagier an Blutklumpen in den Beinen leidet. Das Risiko daran zu sterben sei allerdings niedriger, berichtete BBC am 11. Mai. Die meisten Blutklümpchen blieben ohne Symptome. Das Risiko sei damit 40 mal höher als ursprünglich angenommen, so die britischen Wissenschaftler. Spezielle Stützstrümpfe, die von manchen Airlines ausgegeben werden, können nach Ansicht der Forscher das Risiko senken. Die Studie des britischen Wissenschaftlers John Scurr, die im Wissenschaftsmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurde, hat unter den Forschern bereits zu heftigen Diskussionen geführt. Scurr, der am Middlesex und der Universitätsklinik in London arbeitet, verwendete spezielle Ultraschall-Geräte, die feiner als die bisher benutzten Apparate arbeiten. Insgesamt beobachtete das Forscherteam über 200 Langstrecken- Passagiere, die länger als acht Stunden in Flugzeugen verbrachten. Die Hälfte der Passagiere erhielt Stützstrümpfe. Bei dieser Gruppe gab es keinen einzigen Fall von verklumptem Blut, während bei zehn Prozent der anderen Passagiere kleine Blutklümpchen gefunden wurden. "Manche dieser Klümpchen lösten sich gleich wieder auf, andere hingegen gehen auf wie Samen in der Erde", so der Wissenschaftler. An den Forschungsergebnissen hätten auch die Fluggesellschaften großes Interesse gezeigt, da diese versuchen, dem Problem Herr zu werden. "Inzwischen sind die Airlines bereits gut informiert und können den Passagieren Rat geben", so der Forscher. Im Großen und Ganzen gebe es für die meisten Passagiere aber ohnehin keine Probleme. In der gleichen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins plädiert Jack Hirsh von der McMaster University in Ontario in Kanada für genauere Untersuchungen, bevor weitreichende Schlüsse aus den bisherigen Ergebnissen gezogen werden. Im Einvernehmen mit den Luftfahrtgesellschaften gehe er davon aus, "dass ausreichend Sauerstoff und gelegentliche Muskelkontraktionen als Prophylaxe ausreichen. Möglicherweise sind kleine Veränderungen nötig. Aber bevor die Luftfahrtgesellschaften neue Sitze einbauen oder andere teure Veränderungen vornehmen, sollten wir das genauer untersuchen", erklärte er bei einem Treffen, das die WHO für Mediziner und Vertreter der Luftfahrtindustrie organisiert hatte. Datum: | 11. 5. 2001 | Quelle: | pressetext.austria | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
|