| | Keramikschaum als Alternative zu Mineralfasern Israelische Chemieingenieure haben einen Keramikschaum entwickelt, der als hitzebeständiges Dämmmaterial das gesundheitsschädliche Asbest ersetzen kann. Das Team um Gideon Grader, Professor am Technion-Israel Institute of Technology, arbeitet derzeit an einer Versuchsanlage zur industriellen Produktion des neuen Materials. Der Schaum aus Aluminiumoxid besteht bis zu 96 Prozent aus Luftbläschen und übersteht Temperaturen von bis zu 1700 Grad Celsius. Außer für thermische Isolierung eignet sich das Material auch für zahlreiche andere Anwendungen, von der Lärmdämmung bis zur Absorption von Umwelt-Schadstoffen. In Sachen Effektivität kann der Schaum mit modernen Keramikfasern mithalten, so Grader. Heute ersetzen vor allem Keramikfasern und andere künstliche Mineralfasern das Asbest, dessen Mikrofasern aufgrund ihrer Geometrie beim Einatmen schwere Lungenschäden und Lungenkrebs verursachen können. Doch auch künstliche Mineralfasern können unter Umständen gesundheitsgefährliche Abmessungen aufweisen. Bei dem Keramikschaum ist das dagegen nicht der Fall. Beim Zerschlagen entstehen "normale" Staubteilchen. Ausgangsstoffe für den Schaum sind spezielle Kristalle aus Aluminiumoxid und schaumbildende Substanzen. Beim Erhitzen entsteht daraus eine Lösung, in der sich Polymerketten ausbilden. Beginnt das Lösungsmittel zu kochen, so entstehen viele winzige Luftbläschen, die zwischen den Polymerketten stabil eingeschlossen sind. Weiteres Erhitzen hinterlässt schließlich den Keramikschaum.
Datum: | 18. 5. 2001 | Quelle: | pressetext.deutschland | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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