Spul- und Hakenwürmer schützen vor Asthma Einige darmparasitische Rundwürmer schützen ihren Wirt vor Asthma. Dieses Ergebnis einer von britischen und äthiopischen Wissenschaftlern durchgeführten Studie wurde auf der Jahrestagung der American Thoracic Society in San Francisco vorgestellt. Haile Yemaneberhan vom Jimma Hospital und Sarah Scrivener von der Nottingham University untersuchten 206 erwachsene Asthmakranke und 398 zufällig ausgewählte gesunde Bewohner einer Region im Südwesten Äthiopiens. Von den Stadtbewohnern litten fünf Prozent unter Asthma, in den ländlichen Wohngebieten waren es nur 0,5 Prozent. Es stellte sich heraus, dass ein Befall mit dem Spulwurm oder dem Hakenwurm das Asthma-Risiko deutlich senkt. Dagegen hatte eine Infektion mit dem Peitschenwurm keinen derartigen Effekt. Die Würmer unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Entwicklung im Menschen: Sowohl Spul- als auch Hakenwurmlarven gelangen mit dem Blut in die Lungen, bevor sie sich im Darm weiterentwickeln. Dagegen bleibt die gesamte Entwicklung des Peitschenwurms im Menschen auf den Darm beschränkt. Eine Erklärung für die Schutzwirkung der Parasiten gibt es noch nicht. "Spul- und Hakenwurm könnten die allergische Reaktion, die Asthma verursacht, blockieren", sagte Scrivener dem New Scientist. "Einige Hakenwürmer scheiden Proteine aus, die die Immunantwort drosseln." Derzeit wird eine Impfung gegen Hakenwürmer entwickelt. Wie die sich auf das Asthma auswirken würde, ist nicht vorhersehbar. "Sie könnte das Asthmarisiko erhöhen, weil die Würmer dadurch ferngehalten werden. Oder das Risiko senken, weil eine Wurminfektion vorgetäuscht wird", sagt Scrivener. in den Industrieländern leiden zwischen sechs und 20 Prozent der Bevölkerung an Asthma. Stärker betroffen ist auch hier die Stadtbevölkerung. Siehe auch enius-News "Würmer kontra Allergien" vom 05.12.2000 Datum: | 31. 5. 2001 | Quelle: | BdW / Joachim Czichos |
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