| | Radioaktive Verseuchung durch Wiederaufbereitungsanlagen Gerichtsprozess gegen deutschen Atommüllexport Durch die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague wird mutwillig die Bretagne rund um La Hague und die Nordsee radioaktiv verseucht und Menschenleben gefährdet. Das wirft Greenpeace der Betreibergesellschaft Cogema vor und verweist in diesem Zusammenhang auf eine Sendung des TV-Magazins „Report Mainz“. Am 28. Mai berichtete das Magazin von überhöhten Strahlenwerten in der Umgebung der Anlage. Die Cogema würde lügen, wenn sie die Fakten abstreite. Laut „Report Mainz“ kommt das Öko-Institut Darmstadt in einem Gutachten für das Bundesumweltministerium vom Februar 2000 zu dem Ergebnis, dass die Strahlung in La Hague den deutschen Grenzwert um das Siebenfache überschreitet, in Sellafield sogar um das Zwanzigfache. Greenpeace-Taucher hatten 1997 und 1998 Proben aus dem Meeresboden rund um die Abwasserrohre in La Hague und Sellafield entnommen. Die Analysen beweisen, dass der Meeresboden an manchen Stellen so stark verseucht ist, dass er in Deutschland als Atommüll in einem Endlager deponiert werden müsste. Außerdem, so die Umweltaktivisten, verstoße die deutsche Stromwirtschaft mit dem Export des Atommülls in die so genannten Wiederaufarbeitungsanlagen in La Hague und Sellafield, Großbritannien, gegen das deutsche Atomgesetz – und das bis jetzt mit Duldung der Bundesregierung. Dagegen begann am 29. Mai in Frankfurt ein Gerichtsprozess, den Greenpeace mit Rechtsbeistand für den französichen Kläger unterstützt. Greenpeace-Atomexpertin Susanne Ochse: "Der Bruch des Atomgesetzes durch die Energie-Konzerne ist ein Verbrechen und kein Kavaliersdelikt. Darüber darf die Bundesregierung nicht großzügig hinweg sehen. Ein offener Gesetzesbruch der Atomindustrie darf von Kanzler Gerhard Schröder nicht ignoriert werden." Obwohl die so genannte Wiederaufarbeitung nach deutschen Recht illegal sei, so Grennpeace, wollen die deutschen Stromkonzerne RWE, E.on, HEW und Energie Baden-Württemberg (EnBW) allein in diesem Jahr über 70 Behälter mit Atommüll nach Frankreich und Großbritannien verschieben. Hinweis: Benutzen Sie das Suchfeld auf der enius-Webseite, um nach weiteren Beiträgen zum Thema „radioaktiv“ zu recherchieren. Datum: | 6. 6. 2001 | Quelle: | Greenpeace | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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