Häufigkeit von Asthma und Allergien deutlich gestiegen Die Häufigkeit von Asthma und Allergien bei Kindern und Jugendlichen ist in den vergangenen fünf Jahren einer Studie zufolge drastisch gestiegen. Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Münster hatten 8.000 Kinder im Grund- und Hauptschulalter in zwei identisch aufgebauten Untersuchungsreihen in den Jahren 1995 und 2000 beobachtet. Die Zahl der Fälle von Asthma sei innerhalb dieses Zeitraums um 33 Prozent, die von Heuschnupfen um 29 Prozent und die von Hautallergien um 18 Prozent gestiegen, teilten die Koordinatoren des Projektes, Ulrich Keil und Stephan Weiland, am 12. Juni in Münster mit. Die Münsteraner Studien sind Teil des weltweiten Forschungsprojekts „International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC)“, an dem 155 Länder beteiligt sind. Neben Münster nimmt in Deutschland noch die Universität Greifswald (Mecklenburg- Vorpommern) an den Untersuchungen teil. Mögliche Ursachen für den Anstieg sieht Keil in der Belastung durch Schwerlastverkehr in Wohnungsnähe und Feuchtigkeitsschäden in Schlafräumen. Als größter Risikofaktor erweise sich jedoch das Rauchen. Den Zuwachs an jugendlichen Rauchern bezeichnete Weiland als Besorgnis erregend: „Ein Werbeverbot für Tabakprodukte muss unbedingt durchgesetzt werden.“ Außerdem empfiehlt er zur Vorbeugung vor Allergien vollwertige Ernährung und Sport. Zwar könne derzeit nur ein geringer Teil der Ursachen geklärt werden, die „Hygiene-Hypothese“ spiele jedoch eine wichtige Rolle. Danach beeinträchtigt übertriebene Hygiene im Kindesalter das Immunsystem und Krankheiten treten häufiger auf. So weise Albanien, das ärmste Land im Rahmen der Studie, die niedrigste Allergiequote auf. Das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Universität Münster hat als erstes der beteiligten Länder die Untersuchungen abgeschlossen. In zwei Jahren sollten die Ergebnisse der anderen Länder weiteren Aufschluss über die Ursachen und die Entwicklung von Allergien geben. → Portal Allergien
Datum: | 19. 6. 2001 | Quelle: | BdW/dpa |
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