| | Sonnenfinsternis auf Knopfdruck Fenster, die ihre Lichtdurchlässigkeit auf Knopfdruck verändern, werden demnächst in Serie produziert. Wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg mitteilte, werde das von ihnen entwickelte Fenster ab Herbst von der Firma Interpane in Lauenförde hergestellt. Das Isolierfenster soll dann im Fachhandel erhältlich sein. Die Pilotproduktion ist für Demonstrationsprojekte in großflächigen Fassaden bestimmt. Durch die Isoliergläser würden herkömmliche mechanische Jalousien überflüssig, so das Institut. Sie könnten der Sonnen- und Blendschutz der Zukunft werden, da die Fenster bis zu 20 Jahre wartungsfrei seien. Im Sommer, wenn vor allem in Bürogebäuden Überhitzung droht, könne das Fenster per Knopfdruck soweit abgedunkelt werden, dass man einerseits genug Licht, andererseits nicht zu viel Wärme im Raum hat. So würden Sonnenenergie und Tageslicht optimal genutzt und eine Klimaanlage oft überflüssig. Laut Institut lässt sich die Lichtdurchlässigkeit des Fensters stufenlos zwischen 1 und 75 Prozent regeln. Die Entwicklung dieser Technik bis zur Marktreife dauerte lediglich anderthalb Jahre. Das Funktionsprinzip der „gaschromen“ Fenster beruht auf einem elektrochemischen Vorgang. Die Innenseite der Isolierverglasung ist mit Wolframoxid beschichtet. Dieser unsichtbare Belag färbt sich dunkelblau ein, wenn er mit Wasserstoff in Berührung kommt und entfärbt sich beim Kontakt mit Sauerstoff. Im Brüstungsbereich des Fensters sitzt eine kleine Vorrichtung, die in dem geschlossenen Gaskreislauf für die gewünschte Mischung sorgt. Wasserstoff kann mit Sauerstoff zwar hochexplosive Gemische bilden (so genanntes Knallgas), die Entwickler schließen das in den Fenstern jedoch aus: „Die Beimischung von Wasserstoff ist so gering, dass selbst bei Zerstörung des Fensters keine Gefahr besteht.“. → Rubrik Bauen / Fenster |